Dass Katzen und ihre Bedürfnisse manchmal schwer zu lesen sind, das hat auch Angelica de Riggi aus Biberist (SO) erkannt. «Dass es meiner Katze nicht gut ging, habe ich lange nicht bemerkt», erinnert sich die Ökonomin. «Als man ihr das Leiden ansah, kam jede Hilfe zu spät.» Diese schlimme Erfahrung wollte de Riggi anderen Katzenhaltern ersparen und kam daher auf eine Idee, die nicht nur das Thema ihrer Bachelorarbeit an der Hochschule für Wirtschaft FHNW wurde, sondern in einem Start-Up ihren Höhepunkt nahm: De Riggi entwickelte eine App, die dank Künstlicher Intelligenz erkennen soll, wie es einer Katze geht.

Abweichungen erkennen

Anhand rund um die Futterstation platzierter Sensoren werden Informationen zum Erscheinungsbild, insbesondere der Gesichtszüge, sowie dem Fress- und Trinkverhalten der Katze aufgezeichnet. Die Daten werden dann mithilfe von Künstlicher Intelligenz analysiert. Das Programm «AI-Tails» erkennt Abweichungen vom Normalfall, bevor Katzenbesitzerinnen diese selber wahrnehmen können. So werden auch Anzeichen von Krankheiten frühzeitig erkannt.

Die relevanten Informationen können die Nutzer der zugehörigen App «AI-Tails» entnehmen. Sie verschickt zum Beispiel Push-Nachrichten, sobald das Programm erkennt, dass mit der Katze etwas nicht in Ordnung ist. «Unsere User sehen aber auch, ob ihre Katze ausreichend trinkt», erklärt Angelica de Riggi. «Sie werden im Bedarfsfall mit wertvollen Empfehlungen unterstützt». So soll das System den Halterinnen und Haltern möglichst viel Arbeit und Sorgen abnehmen. Bei Bedarf lassen sich die Informationen direkt mit der Tierärztin oder dem Tierarzt teilen, der dann eine präzise Diagnose stellen kann.

Dass sich der Name des Systems «AI-Tails» nicht direkt auf Katzen bezieht, lässt es vielleicht schon erahnen: Katzen sind nur der Anfang. Sollte das System Erfolg haben, so will das Start-Up die Liste der Haustiere erweitern. Auch das Wohl von Hunden und anderen Tieren soll dann mithilfe von Künstlicher Intelligenz besser und schneller beurteilt werden können.

«AI-Tails» soll noch im Jahr 2024 auf den Markt kommen und zwischen 20.- und 25.- im Monat kosten.