«GOLDENER SCHMETTERLING»
Nina Gremlich: Biodiversität auf engstem Raum
Mit ihrem Know-how hat die ehemalige ETH-Studentin Nina Gremlich aus wenigen Quadratmetern Garten ein kleines Eldorado für allerlei Kleintiere geschaffen.
Biodiversität auf engstem Raum
Wer: Nina Gremlich (30)
Wo: Niederlenz, Kanton Aargau
Was: 5m2 Gartenbiodiversität
Als studierte Umweltnaturwissenschaftlerin weiss Nina Gremlich schon längst, wie wichtig es ist, die heimische Flora und Fauna zu fördern. Bis vor einem Jahr musste sie sich noch auf einige Topfpflanzen beschränken, die von ihrem Balkon aus Bienchen aller Art bespassten. Nun kann sie sich endlich in einem eigenen kleinen Garten austoben und hat in dieser kurzen Zeit schon allerlei Tiere in ihr Reich locken können. Von Wildbienen und -wespen über Eidechsen bis hin zu allerlei wundersamen Spinnen und Käfern. «Ich liebe es, die Tiere zu beobachten, die alle hierherkommen», sagt Nina Gremlich mit einem Leuchten in den Augen. Eifrig gestaltet sie Quadratmeter für Quadratmeter, häuft Totholz an, richtet Wildbienenhotels ein, buddelt Teiche für Amphibien und Libellen und pflanzt heimische Pflanzen wie Honigklee, Wasserdorst, Ringelblume, Lichtnelke und Cosmea – um nur einige zu nennen.
«Es gefällt mir einfach nicht, wenn alles grau ist, je mehr Durcheinander im Garten, desto wohler fühle ich mich», sagt die gebürtige Thurgauerin. Doch ihr Tatendrang macht bei den Grenzen ihres Gartens nicht halt. «Ich habe die Verwaltung gefragt, ob ich an der Böschung ein paar Frühblüher setzen und die invasiven Neophyten ausreissen darf», erzählt sie und fügt mit einem Grinsen an: «Am liebsten würde ich auch den Garten unserer Nachbarn mitgestalten.»
Ihr Enthusiasmus ist auch der Niederlenzer Landschaftskommission nicht verborgen geblieben. Als deren neues Mitglied übernahm Nina Gremlich mittlerweile die Rolle als Koordinatorin des Projekts «Natur findet Stadt» für mehr Natur im Siedlungsraum.
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5 Fragen an Nina Gremlich
1. Biodiversität bedeutet für mich …
… die Vielfalt der verschiedenen Arten und ihre Lebensräume.
2. Was ist Ihr Lieblingstier / Ihre Lieblingspflanze im Projekt?
Die Wilde Möhre ist einfach von selbst gewachsen und wird immer grösser. Diese ist ökologisch sehr wertvoll – beispielsweise für den Schwalbenschwanz, der darin gerne seine Eier ablegt.
3. Was war das Aufwendigste an Ihrem Projekt?
Meinen Totholzhaufen hätte ich niemals allein beschaffen können. Denn ich wollte richtig dicke Stämme, die beispielsweise die Blauschwarze Holzbiene so liebt. Zum Glück hatte ich Hilfe von jemandem, der wie ich in der Landschaftskommission der Gemeinde tätig ist. Er hat mir geholfen, das Holz aus dem Wald zu holen und alles in einem Anhänger zu transportieren.
4. Welche künftigen Projekte sind geplant?
Eigentlich dachte ich mal, ich bin fertig, doch ich bleibe ständig dran, denn ich habe immer noch mehr Ideen. Und nach der Umsetzung muss man es ja dann auch noch pflegen. Aber ich möchte sicher noch mehr Wildblumen säen.
5. Tipps für Anfänger?
Überlegen Sie sich, welche Tiere Sie spezifisch fördern wollen und planen Sie dementsprechend. Passen Sie auf, dass keine Störenfriede wie Schnecken oder Katzen Ihr Projekt wieder zerstören, und sperren Sie die Bereiche entsprechend ab. Und ganz wichtig: Haben Sie Geduld. Das alles kommt nicht von heute auf morgen.
Ein Preis für Biodiversität
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Der «Goldene Schmetterling» ist ein TierWelt-Preis für Biodiversität, der 2024 zum zweiten Mal an eine Privatperson verliehen wird, die sich aktiv um die Förderung der Artenvielfalt rund um ihr Haus kümmert.
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