Selbstbefriedigung bei Tieren
Nicht nur der Mensch macht «es» sich selbst
Bei den Worten Selbstbefriedigung oder Masturbation stehen manchem die Haare zu Berge, denn es ist ein Tabuthema. Doch der Homo Sapiens ist nicht das einzige Tier, dass sich selbst befriedigt. Dazu gehören unteranderem auch Hunde, Affen, Pinguine, Elefanten und Eichhörnchen.
Nicht nur unsere nächsten Verwandten, die Primaten, masturbieren regelmässig, sondern auch Hunde, Delfine, Stachelschweine, Vögel, Schildkröten und Elefanten tun es. Es ist zudem kein erst gerade beobachtetes Phänomen, im Jahr 1915 fielen dem britischen Forscher George Murray Levick fast die Augen aus dem Kopf, als er masturbierende Adeliepinguine beobachtete. Aus Empörung schrieb er seinen Bericht über die seinen Ansichten nach «verdorbenen» Praktiken der Pinguine nur auf Griechisch. Sein Bericht wurde abgelehnt und nicht publiziert. Erst im Jahr 2012 tauchte er wieder auf.
Evolutionäre Zwecke
Da es doch einige Tierarten gibt, die sich regelmässig selbstbefriedigen, sind sich Forschende einig, dass es irgendeinen evolutionären Zweck erfüllen müsse. Bei vielen Tierarten dient die Masturbation dem Stressabbau. Es erhöht zudem die Chancen auf Nachwuchs, da dadurch das Sperma oder die Vaginalsekrete frisch bleiben.
Borstenhörnchen haben noch einen weiteren Grund, um sich selbst zu befriedigen. Männchen masturbieren direkt nach dem Geschlechtsverkehr, dass allfällige Krankheitserreger mit dem Ejakulat aus dem Körper gespült werden.
Sexspielzeuge?
Gewöhnlicherweise verwenden Tiere Werkzeuge zur Nahrungssuche und zur Selbsterhaltung. Neues Licht brachte eine Studie mit balinesischen Makaken-Affen. Diese nutzen Steine, um den Genitalbereich zu stimulieren – Männchen, wie Weibchen. Die Forschenden beobachteten die Affen über drei Jahre hinweg und nehmen an, dass die Affen dies so regelmässig tun, da sie einen relativ entspannten Alltag haben. Die Tiere leben in der Nähe von Ubud, einem Ort auf der Insel Bali, in einem heiligen Affenwald mit vielen Nahrungsmöglichkeiten.
Auch andere Affenarten wurden dabei beobachtet, wie sie Dinge aus ihrer Umwelt zur sexuellen Befriedigung nutzen. Weibliche Schimpansen wurden dabei beobachtet, wie sie aus kleinen Holzstücken Dildos bastelten und sich diese einführten.
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Die häufigste Masturbationspraktik, die durch die Umwelt ergänzt wird, ist das Reiben an Steinen. Elefanten, Enten und Stachelschweine tun dies. Laut dem Wissenschaftsmagazin Live Science sind Stachelscheinweibchen dabei etwas weniger wählerisch und reiben ihre Geschlechtsteile auch an Ästen und Nahrungsmitteln.
Es gibt jedoch noch andere Arten wie sich Tiere selbstbefriedigen. Beispielsweise gehören Walrösser zu den beweglichsten Tieren überhaupt und masturbieren nicht nur mit ihren Flossen, sondern sie sind so beweglich, dass sie sich selbst oral befriedigen können. Elch-Männchen masturbieren dadurch, dass sie ihre Geweihe an Bäumen reiben.
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