Forschung
Bienen haben unterschiedliche Ernährungsstrategien fürs Stadtleben
Ein internationales Team unter Leitung des Forschungsinstituts WSL hat die Speisekarte von vier Wildbienenarten in fünf europäischen Städten bestimmt. Demnach weisen die Insekten unterschiedliche Strategien in der Ernährungsweise auf, die alle erfolgreich sein können.
Dass es bei den Wildbienen unterschiedliche Strategien gibt, um satt zu werden, haben Forschende um Marco Moretti und Joan Casanelles Abella von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) herausgefunden. Ihr Bericht ist in der Fachzeitschrift «Journal of Applied Ecology» erschienen.
Die Forscher stellten während einer Sommersaison in dutzenden Grünanlagen in Zürich, Paris, Antwerpen (Belgien), Posen (Polen) und Tartu (Estland) Bienenhotels auf. So sammelten sie insgesamt 464 Pollenproben, anhand derer sie die Quelle der Insektennahrung bestimmten. Im Fokus standen vier Bienenarten, die unterschiedlich wählerische Esser sind.
Bäume und Sträucher spielen eine wichtige Rolle
So erwies sich die Gewöhnliche Maskenbiene als die generalistischste unter den untersuchten Wildbienenarten. Sie ernährte sich von insgesamt 81 Pflanzenarten aus 32 Familien, wie die WSL am Mittwoch mitteilte.
Zudem beobachteten die Forschenden, dass diese Wildbienenart von einer krautigen Pollennahrung zu Pollen von Bäumen wechselten, je dichter die Besiedlung war und je weniger Grünflächen es gab. «Dies zeigt, dass die Erhaltung einer vielfältigen Vegetation, insbesondere an Bäumen und Sträuchern, entscheidend ist, um die Ernährung der Larven unserer Wildbienenarten sicherzustellen», liess sich Casanelles Abella in der Mitteilung zitieren.
Viele Strategien führen zum Ziel
Frühere Studien wiesen darauf hin, dass die Urbanisierung tendenziell generalistische Arten fördert. Aber die Forschenden zeigten nun, dass auch andere Strategien erfolgreich sein können. Im Vergleich zur Gewöhnlichen Maskenbiene waren die Gehörnte und die Rote Mauerbiene etwas wählerischer. Zwar besuchten auch sie viele Pflanzen, aber der Grossteil des Nektars in ihren Nestern stammte nur von wenigen. Sie bevorzugten insbesondere Pollen von Sträuchern und Bäumen.
Die Hahnenfuss-Scherenbiene war die wählerischste Biene – am liebsten mag sie demnach Butterblumen. Selbst diese starke Spezialisierung erwies sich als erfolgreich, wenn die Leibspeise in den Städten reichlich vorhanden war.
Ob die Pflanzen einheimisch waren oder nicht, schien keinen Einfluss auf die Vorliebe der Wildbienen zu haben, schrieb die WSL. Wichtiger seien Merkmale wie der Nährstoffgehalt der Pollen, der Bau der Blüten oder die Blütezeit. Diejenigen Wildbienen, die einen gewissen Generalismus aufwiesen, könnten daher sogar profitieren, wenn in Städten sowohl heimische als auch exotische Gehölze wüchsen.
Dieser Artikel wurde automatisch auf unsere neue Website übertragen. Es kann daher sein, dass Darstellungsfehler auftreten. Diese können Sie uns mit folgendem Formular melden. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Bitte loggen Sie sich ein, um die Kommentarfunktion zu nutzen.
Falls Sie noch kein Agrarmedien-Login besitzen:
Jetzt registrieren