Kanarienvögel
Sänger, Farb- und Formwunder
Kanarienvögel sind seit der Entdeckung und Eroberung der Kanarischen Inseln und Madeiras in Menschenhand.
Im Lauf der Zuchtgeschichte haben sich drei Linien herauskristallisiert. Ein Überblick über Gesangs-, Farb- und Positurkanarien.
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Farbkanarien
Der wild lebende Kanarengirlitz ist grünlich gelb und hat dunkelbraune bis schwärzliche Strichelungen auf der Oberseite und schwarzbraune Flugfedern. In über 500-jähriger Domestikationsgeschichte sind durch Mutationen und durch Zuchtauslese und Kreuzungen all die vielen Farbenschläge hervorgegangen. Die internationale Vogelzüchterorganisation Confédération Ornithologique Mondiale verzeichnet zwischenzeitlich über 380 Farbenschläge beim Kanarienvogel. Spezialisierte Zuchtrichter werden geschult, sie zu beurteilen. Es gibt die klassischen, reinfarbenen Kanarienvögel in Gelb und Rot (im Bild intensiv). Diese Fettfarben bestehen aus Karotinoiden, die der Vogel mit dem Futter aufnimmt. Weiter gibt es die dominantweissen und die rezessivweissen Kanarien. Bei Melaninvögeln zeigen sich Dunkelfarbstoffe im Gefieder. Bei Mosaikkanarien unterscheiden sich sogar die Geschlechter äusserlich, indem Männchen eine ausgedehnte Gesichtsmaske haben. Ino, Isabell, Opal, Phaeo, Topas, Satinet und Schecken sind nur einige wenige Bezeichnungen von Farbenschlägen.
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Gesangskanarien
Kanarienvogelmännchen singen schön. Oft werden immer die gleichen Touren vorgetragen. Da der Gesang bei Kanarienvögeln nicht vererbt, sondern erlernt wird, begannen die Tiroler Bergleute im 18. Jahrhundert damit, Nachtigallen zu fangen und liessen sie in Käfigen den jungen Kanarienmännchen vorsingen. Für gute Kanariensänger erzielten sie höhere Preise. So begann die Entwicklung der Gesangskanarien. Im Harz in Deutschland perfektionierten die dortigen Bergleute den Gesang, indem sie die besten Sänger selektionierten. Junge Männchen studieren schon bald nach dem Verlassen des Nestes den Gesang. Die Haupttouren der Harzer Roller (im Bild) lauten Hohlrolle, Knorre, Pfeife und Hohlklingel. Es gibt auch die Glucke, die Schockel und die Wasserrolle. Gesangskanarien unterscheiden sich äusserlich nicht von normalen Kanarienvögeln, doch sie singen mit geschlossenem Schnabel. Nebst den Harzer Rollern gibt es die Belgischen Wasserschläger, den Timbrado Español oder den Slavujar, eine Gesangsrasse aus Serbien. In der Schweiz werden nur wenige Gesangskanarien gezüchtet.
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Positurkanarien
Bei den Positur- oder Gestaltskanarienrassen kommt es auf die Figur des Vogels an. Allerdings gibt es im Standard auch Vorschriften bezüglich der Farben. Für jede Rasse sind bestimmte Farben vorgeschrieben. Es gibt etwa 32 Positurrassen, die in unterschiedlichen Gegenden Europas herausgezüchtet und gefestigt wurden. Die Schweizer Züchter konnten mit dem Berner (im Bild ein Panachierter) und dem Frisé Suisse zwei Rassen etablieren. Der Frisé Suisse ist ein Beispiel dafür, dass es unter den Positurkanarien auch frisierte Rassen gibt, die nicht nur eine besondere Haltung einnehmen, wie beim Frisé Suisse, der auf der Stange einen Halbmond zeigen sollte, sondern die auch besondere Frisuren im Gefieder aufweisen müssen. Die Haltung nimmt der Positurkanarienvogel besonders im Schaukäfig ein, denn er ist dafür trainiert. Die Züchter sagen dann, dass er arbeitet. Wie beim Hund, der vom Wolf abstammt, gibt es auch bei den Positurrassen kleine Vögel wie den Raza Española oder grosse, behäbige wie den Border aus Grossbritannien.
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