Ziervögel
Kleinere Arten, weniger Lärm
In der Schweiz leben wir in beengten Verhältnissen. Vogellärm führt oft zu Problemen. Es gibt aber Arten, die problemlos im Wohnbereich gehalten werden können. Wir stellen einige vor.
Es ist immer wieder unglaublich: Autos und Motorräder tosen über Strassen, Militärflugzeuge donnern durch die Luft, doch wenn eine Vogelstimme aus einer Voliere krächzt oder ruft, beklagt sich der Nachbar. Es scheint immer mehr Menschen zu geben, die vollkommen von der Natur abgekoppelt leben und in engen Mustern denken. Das führt dazu, dass sich Vogelhalter schnell einmal mit Lärmklagen konfrontiert sehen. Und diese Klagen führen nicht selten zum Erfolg: Die Vögel müssen abgegeben werden. Meistens sind es Papageien, die solche Streitereien verursachen.
Eigentlich sollte jedem klar sein, dass sich Vögel punkto Lautäusserungen nicht an bestimmte Zeiten halten. Es ist normal, wenn Sittiche und Papageien beim ersten Tageslicht krächzen und rufen und dann wieder am Abend, also genau dann, wenn die Menschen im Sommer draussen sitzen. Auch in der Natur haben sie ihre Aktivitätsphasen morgens und in den späten Nachmittagsstunden. Zudem verhalten sich Papageien innerhalb einer Art individuell. Während es Paare gibt, die kaum durch lautes Krächzen auffallen, sind andere der gleichen Art sehr ruffreudig.
Bevor man eine Voliere baut und Vögel anschafft, muss man sich Gedanken zur Lärmproblematik machen. In der Schweiz wohnen wir kleinräumig, das heisst, dass in vielen Situationen Nachbarn mit den Lautäusserungen unserer Vögel konfrontiert sind. Es ist schlecht, Papageien anzuschaffen, die dann wegen Lärmklagen umplatziert werden müssen, denn es ist schwierig, neue, gute Plätze zu finden. Darum ist ein überlegtes Vorgehen von Anbeginn unabdingbar.
Aras, Amazonen, Keilschwanzsittiche und Kakadus sind stimmgewaltige Vögel. Früher oder später führt deren Haltung im Wohnbereich zu Problemen. Sie kommen weder für Blockwohnungen noch für Einfamilienhausquartiere infrage. Kleinere Arten aber haben viele Vorteile: Sie sind weniger laut, einfacher zu halten, werden weniger alt und man kann ihnen unter Menschenobhut besser gerecht werden. Grassitticharten wie Schön-, Glanz-, Schmuck-, Fein- und Bourkesittiche können allesamt problemlos im Wohnbereich gehalten werden. Ihre Stimmen sind sehr dezent.
Plaudertaschen, die kaum stören
Die Möglichkeit, eine australische Gesellschaftsvoliere mit einem Paar Grassittichen, Diamant- und Gouldamadinen zu besiedeln ist reizvoll. Mit Schilf, Grasstubben und Ästen kann eine kleine Landschaft in einer Zimmer- oder in einer Aussenvoliere mit angrenzendem Schutzhaus gestaltet werden.
Wellensittiche sind ständige Plaudertaschen. Doch der Geräuschpegel von vier Vögeln wird kaum jemanden stören. Auch Katharinasittiche sind geeignet, da sie lediglich zwitschernde, dezente Laute von sich geben. Generell gehören auch die Angehörigen der Rotschwanzsittiche zu den wenig ruffreudigen Arten. Agapornidenarten aus Afrika sind zwar klein, doch viele geben durchdringende, hohe, zeternde Laute von sich. Einzig Erdbeer- und Russköpfchen sind wesentlich leiser. Doch gerade die Rosenköpfchen, die auch im Zoohandel zum Verkauf stehen, sind die lautesten. Für die Zimmerhaltung sind sie nicht geeignet.
Graupapageien sind die einzigen Grosspapageien, die nicht krächzen und schreien. Sie pfeifen melodiös und laut, sodass sie durchaus im Wohnquartier gehalten werden können. Graupapageienpfiffe haben aber schon zu Prozessen geführt. Und die Tiere werden sehr alt und sind anspruchsvoll zu halten.
Sämtliche Prachtfinken, Kanarienvögel, Japanische Mövchen und Diamanttauben hingegen sind problemlos im Wohnbereich zu halten. Ihre Lautäusserungen sind dezent. Niemand wird sich daran stören. So können durchaus Vögel auch in einer Wohnung gehalten werden, wenn man die richtigen Arten ausliest.
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