Bugs Bunny & Co.
Berühmte Hasen aus Kunst und Popkultur
Ob als niedliche Einschlafgeschichte, gewiefter Comic-Held oder Markenzeichen mit Sex-Appeal: Hasen und Kaninchen mangelt es nicht an Repräsentation in TV, Büchern und Magazinen. Und so ist der Osterhase bei weitem nicht das einzige berühmte Langohr.
White Rabbit aus «Alice im Wunderland»
Ohne ihn hätte Alice wohl ihre Abenteuer verpasst: White Rabbit (auf Deutsch: das weisse Kaninchen) mit Jackett und Monokel ist einer ihrer Gegenspieler im 1865 erschienenen Roman «Alice im Wunderland». Wie Autor Lewis Carroll schreibt, ist die Figur «alt, schüchtern, gebrechlich und nervös-wankelmütig». Trotzdem scheut sie sich nicht, das Mädchen zu einem Botengang zu schicken und so die Machtverhältnisse zwischen Mensch und Tier umzukehren, wie Literaturwissenschaftlerin Julia Stetter erklärt.
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Bugs Bunny von den Looney Tunes
Dieser gewitzte und aufmüpfige Mümmelmann schafft es mit seinen Tricks immer wieder, gefährlichen Situationen zu entgehen und seinen Gegnern zu entkommen. Unzählige Male entrinnt Bugs mit geschickter Plapperei oder als Frau verkleidet dem Tod. Besonders schwierig scheint sein Leben aber nicht zu sein. Lässig knabbert der graue Cartoon-Held an seiner Möhre oder dreht im Tutu Pirouetten durch den Wald. Der in den späten 1930er Jahren geschaffene Hase hat seit 1985 sogar einen Stern auf dem Walk of Fame in Los Angeles.
«Playboy»-Bunny
Ganz anders: der «Playboy»-Bunny des gleichnamigen Erotikmagazins für Männer. Gründer Hugh Hefner sagte in einem Interview 1967, der Hase habe in den USA eine sexuelle Bedeutung. Er sei «frisch, lebhaft, springend – sexy. Ein Mädchen ähnelt einem Hasen. Fröhlich, spassig.» Die berühmte Silhouette mit der Fliege stammt aus der Feder Arthur Pauls, des künstlerischen Leiters zu «Playboy»-Gründungszeiten. Er und Hefner hätten nach einem Tier gesucht, das ein «ausgelassenes Stückchen Leben» repräsentiere, heisst es in einem Porträt über Paul.
Dürers «Feldhase»
Dieser Meister Lampe kommt ganz ohne Symbolkraft aus – weder positiv noch negativ. «Es ist ein einfaches Tier», sagt Klaus Albrecht Schröder, Direktor des Wiener Kunstmuseums Albertina. Damit sei der «Feldhase» des Renaissancemalers Albrecht Dürer ein «merkwürdiges Motiv». Das 1502 entstandene Aquarell ist wegen seiner Detailtreue und der Natürlichkeit des Motivs bemerkenswert. Da Tiere zu dieser Zeit noch nicht ausgestopft wurden, vermutet Schröder ein «fotografisches, virtuelles Gedächtnis» des Malers.
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Miffy
Ein X als Mund und Nase, zwei kleine Punktaugen und ein riesiger Kopf mit langen Ohren – das ist Miffy. Das kleine Kaninchen gibt es schon seit 1955. Ausgedacht hat es sich der Autor und Illustrator Dick Bruna als Figur einer Gute-Nacht-Geschichte für seinen Sohn Sierk. Die Inspiration für Miffy kam von einem weissen Kaninchen, das während eines gemeinsamen Urlaubs durch den Garten des Ferienhauses hoppelte. Im niederländischen Original heisst Miffy deshalb «Nijntje» als Kurzform von «Konijntje», also Kaninchen.
Kaninchen aus «Pu, der Bär»
Ordnungsliebend und ein bisschen stur, so tritt Kaninchen in Alan Alexander Milnes Buch «Pu, der Bär» auf. Als einziges der Tiere im Hundert-Morgen-Wald kann es lesen und schreiben. Der selbst ernannte Anführer schmiedet gerne Pläne und gibt den Ton an, auch wenn am Ende meist alles anders läuft als geplant. Literaturwissenschaftlerin Stetter sagt, in dem Buch von 1926 lerne das Kaninchen, auf seine Freunde Rücksicht zu nehmen – als Vorbild für Kinder.
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Klopfer aus «Bambi»
Ein bisschen Moral gibt es auch bei Bambi. Denn das kleine Kaninchen aus der Disney-Adaption des Romans von Felix Saten ist vielleicht der Hase mit der schönsten Botschaft: «Wenn du nichts Nettes sagen kannst, sag lieber gar nichts», singt es da. Und obgleich schon vor der «Bambi»-Premiere zahlreiche Kinder diesen oder einen ähnlichen Satz zu hören bekamen, wird er heute teils als «Klopfers Gesetz» oder das «klopfersche Prinzip» bezeichnet.
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