Jan Krauter
Messergriffe aus der letzten Eiszeit
Er macht Kunst mit ausgestorbenen Tieren: Jan Krauter ist Messerschmied und veredelt exklusive Messer mit fossilen Mammut-Zähnen. Ende März stellt er seine preisgekrönten Werke in Luzern aus. Gewinnen Sie Eintritte!
Eigentlich ist Jan Krauter ein Aussteiger. Seinen Wiedereinstieg in die Arbeitswelt hat er unter anderem Mammuts aus der letzten Eiszeit zu verdanken. Nachdem der damalige Bankkaufmann Anzug und Krawatte an den Nagel gehängt hatte, ging er in der Manier von Zimmermann & Co. auf Wanderschaft. In diesem Wanderjahr festigte sich sein Wunsch, einen Handwerksberuf zu erlernen. Mit dem Beruf des Hufschmieds im Hinterkopf absolvierte er ein Praktikum in einer Schmiede – und blieb.
Heute ist Krauter selbstständig. Er schmiedet aber keine Hufeisen, sondern edle Messer. Seine Klingen fertigt er aus Damast, oder Damaszenerstahl, einem Verbund verschiedener Stähle, der das Messer sowohl hart als auch flexibel macht. Dabei werden mehrere Lagen von Stahl unterschiedlicher Beschaffenheit ineinandergearbeitet, so, dass die geschliffene Klinge eine auffällige Maserung aufweist. Der helle Stahl ist besonders zäh, der dunkle besonders hart, dadurch werden zwei Trümpfe ausgespielt, die sich mit einer einzigen Stahlsorte nicht kombinieren liessen.
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Jan Krauter in seiner Schmiede im norddeutschen Langenhagen Bild: zVg |
Jedes Messer ein Einzelstück
«Alle Klingen sind Unikate», schreibt Krauter auf seiner Website, wo er seine Messer und Klingen zum Verkauf anbietet. Deshalb sieht die Maserung auch bei jedem Exemplar anders aus. Ebenso einzigartig sind die Griffe, die der Schmied seinen Messern verpasst. Das Messer im Bild oben hat etwa einen Griff aus dem Backenzahn eines Elefanten.
Halt! Bevor Sie sich entrüsten: Es handelt sich dabei weder um Schmuggelware noch um gewildertes Gut von bedrohten Tieren. Der Elefant, dem der Backenzahn gehörte, ist schon lange nicht mehr zu retten. Es handelt sich dabei um ein Mammut, das vor mehreren Jahrtausenden das Zeitliche gesegnet hatte. Auf die Frage, wie man denn an solche Fossilien rankommt, ohne ein Museum auszurauben, antwortet Krauter: «Das ist gar nicht so schwer. Die findet man im freien Handel.»
Und tatsächlich finden sich im Internet Seiten, die derartige Fossilien anbieten (Beispiel). Das Material stamme hauptsächlich aus Sibirien, sagt Krauter. Dort wird offenbar ein Mammut nach dem anderen ausgegraben und – da beinahe jedes naturhistorische Museum bereits eingedeckt ist – an Privatpersonen verkauft. Eine Goldgrube aus Knochen, Zähnen und Elfenbein aus der letzten Eiszeit.
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Messer mit Griff aus fossilen Korallen. Bild: zVg |
Stabilisierte Korallen
Ganz so einfach lässt sich aus fossilen Mammutzähnen allerdings kein Messergriff formen. Das Material ist spröde und brüchig, wie Krauter sagt. Deshalb wird es vor der Verarbeitung «stabilisiert». Das heisst, die kleinen Hohlräume im Material werden mit einer Art Plexiglas-Füllung versiegelt. Nach demselben Prinzip ist auch Krauters «Korallen-Messer» gefertigt, mit dem er vor einer Woche den ersten Platz an einer Messerausstellung in Madrid erreichte. Der Griff des Siegermessers besteht aus fossilen Korallen.
Die Werke von Jan Krauter werden vom 28. bis 30. März in Luzern zu bestaunen sein. An der Waffen-Sammlerbörse in der Luzerner Allmend stellt er seine Messer nicht nur aus, sondern bietet sie auch zum Kauf an. «Ein paar hundert Euro» kosten die exklusiven Stücke laut Krauter. Einzelne Klingen sind für unter 100 Franken zu haben. «Leider landen die meisten in einer Vitrine», bedauert der Messerschmied, der seine Anfertigungen gerne in den Händen eines Jägers sieht. «Auch wenn die Liebhaberei eine grosse Rolle spielt», sagt er, «sollen die Messer Werkzeuge sein».
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