«Wie weit können wir die Natur treiben, bis sie aufgibt?» Diese Frage stellt die Umweltschutz-Organisation «China Environmental Protection Foundation» (CEPF) in ihrer neusten Werbekampagne. Darin zu sehen: Tiere, die offensichtlich Selbstmord begehen.

Tote Tiere in menschlichen Posen
Was wie ein makaberes Horrorkabinett aussieht, soll das Publikum aufrütteln. Bewusst werden die Tiere in allzu menschlichen Posen dargestellt. Die Mäuse, die sich im Auto vergasen, wurden in Wahrheit ertrunken in einem Kanal gefunden. Die Werbung fragt: «Fielen sie hinein oder hat sie die Zerstörung ihres Lebensraums über die Klippe gestossen?», und meint damit uns. Die Menschen.

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© CEPF / Ogilvy & Mather Hong Kong

Ein anderes Plakat zeigt einen Spatz, der sich in seiner Stube erhängt hat, nach ein paar Bier und vielen Zigaretten. Er wird hier vermenschlicht dargestellt, um ihn dem Betrachter näherzubringen. So soll er hinterfragen, wieso der Spatz nun tot ist. «Wenn ein ganzer Vogelschwarm vom Himmel fällt, sollten wir das vielleicht als Hilfeschrei anschauen», steht auf dem Plakat.

Aufwühlen, um anzukommen
Das dritte und letzte Werbeplakat der Kampagne zeigt ein Kaninchen, im Bett liegend, mit zwei halbleeren Pillenpackungen am Boden. Selbstmord mit Tabletten. Tatsächlich wurde das Tier an einem Strassenrand gefunden. Doch die Frage in der Werbung lautet: «Hätte das Kaninchen verhindern können, unters Auto zu kommen, oder haben wir sie durch unsere Zerstörung dazu gebracht?»

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© CEPF / Ogilvy & Mather Hong Kong

Werbung muss aufwühlen, um anzukommen. Dies dachte sich wohl auch die CEPF, als sie die Kampagne durch die Werbeagentur Ogilvy & Mather designen liess. Doch auch wenn ihr die Aufmerksamkeit sicher ist: Für einige mag das makabere Arrangement von toten Tieren – auch wenn sie schon tot waren – etwas zu weit gehen, auch wenn es letztlich dem Tierschutz dienen soll.