Dementoren-Wespe
Insekt nach Harry-Potter-Bösewichten benannt
Ob es jetzt für oder gegen den Geschmack der Museumsbesucher spricht, sei dahingestellt: Sie haben bestimmt, dass eine bisher unbenannte Wespe einen Namen aus den Harry-Potter-Büchern erhält.
Wie bekommen Tierarten ihre wissenschaftlichen Namen? Normalerweise durch einen Taxonomen, also einen Spezialisten für die Entdeckung und Beschreibung von Arten. Die Besucher des Naturkundemuseums Berlin allerdings konnten selber den Namen einer noch unbeschriebenen, für die Wissenschaft neuen Wespenart aus Thailand auswählen.
Da wissenschaftliche Namen einigen international verbindlichen Regeln gehorchen müssen, hatten die Spezialisten vier verschiedene Namen zur Abstimmung gestellt, die verschiedene Eigenheiten der neuen Art wie Aussehen, geografische Herkunft und ein besonderes Verhalten widerspiegelten. Mehr als 270 Besucher beteiligten sich an der Abstimmung, und fast 40 Prozent von Ihnen wählten Ampulex dementor, wie das Museum am Mittwoch in einer Medienmitteilung schreibt.
Schaben werden gelähmt und ausgesaugt
Der Name erinnert an die Dementoren aus den Harry-Potter-Romanen, die ihren Opfern die Seele aussaugen und sie willenlos machen. Wespen der Gattung Ampulex sind dafür bekannt, ihre Schabenbeute mit dem Stich ihres Stachels so zu lähmen, dass sie weiterhin laufen können, aber willenlos von der Wespe in deren Nest gelenkt werden.
Eine öffentliche Abstimmung über einen wissenschaftlichen Artnamen unter Beteiligung von Museumsbesuchern ist laut dem Berliner Museum eine bislang einzigartige Initiative und stelle eine neue Möglichkeit dar, die Öffentlichkeit am Prozess der Entdeckung und wissenschaftlichen Benennung neuer Arten zu beteiligen.
Die weiteren Namensvorschläge waren übrigens:
Ampulex bicolor: bi & color = zweifarbig; aufgrund ihrer markanten Schwarz-rot-Färbung
Ampulex mon: Anspielung auf die Herkunft der Wespe; die Mon sind eine der ältesten Ethnien in Thailand.
Ampulex plagiator: Die Wespe imitiert mit ihrem Aussehen eine Ameise. Das Wort «Plagiat» war zur Zeit der Abstimmung 2012 in aller Munde; Stichwort: Guttenberg.
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