Höckergänse
Elegante Höckerträger
Mit ihrem Höcker auf dem Kopf und dem schwanenartig geschwungenen Hals ist die Höckergans eine edlen Vertreterin ihresgleichen. Doch auch ihre Herkunft macht sie zu einer besonderen Gänserasse.
Die Höckergans ist anders als die anderen Gänserassen. Sie stammt als Einzige nicht von der Graugans ab, sonder ist die domestizierte Form der wilden Schwanengans (Anser cygnoides). Obwohl ihr Hals schwanenartig geschwungen ist, steht ausser Frage, dass die Höckergans keine Schwäne als Vorfahren hat. Die genaue Entstehungsgeschichte kann allerdings nicht ermittelt werden.
Wie Horst Schmidt im Buch «Gross- und Wassergeflügel» schreibt, geht man davon aus, dass Höckergänse schon einige Jahrhunderte in menschlicher Obhut leben. Ihre Ursprünge werden in China oder Japan vermutet. Es gib auch Erwähnungen aus dem 15. Jahrhundert, wo grosse weisse Gänse mit Höcker und Kehlhaut in Indien gehalten wurden, wie Schmidt in seinem Werk weiter schreibt. Die Gänse verbreiteten sich von Osten nach Westen über Persien bis nach Russland. In Deutschland geht die erste Erwähnung etwa 250 Jahre zurück, als erstmals Gänse mit auffallend schwarzen Höckern beschrieben wurden. In der Schweiz ist die Rasse seit 83 Jahren immer an Nationalen Geflügelschauen zu sehen. Die grösste Vertretung stellten sie 1982 mit 21 Tieren an der Nationalen in Bern.
HöckergansGewicht Ganter: 5 Kilogram
Gewicht Gans: 4 Kilogramm
Gewicht Bruteier: 120 Gramm
Schalenfarbe der Eier: weiss Farbenschläge: graubraun, graublau, weiss
Eier pro Jahr: 50 Eier
Der Weg aus Asien und Afrika
In den Anfängen war die Höckergans unter verschiedenen Namen bekannt wie Schwanengans, Trompeter oder chinesische Gans. Im Buch von Schmidt stösst man auch auf eine amüsante Anekdote. Der erste Präsident der USA, George Washington, wurde mit den Höckergänsen beschenkt. Der damalige Gouverneur Morris schenkte dem Präsidenten die Gänse und einige Schweine und führte sie direkt von China in die USA ein, was dazu führte, dass die Höckergänse in Nordamerika verbreitet wurden.
Ein zweiter Schlag der Rasse legte den Weg aus Afrika zurück. Es handelt sich dabei um den grossen Bruder der weit bekannten Höckergans. Die viel grössere Afrikanische Höckergans erreicht ein Körpergewicht von 7 bis 8 Kilogramm, während die Höckergans 4 bis 5 Kilogramm schwer wird.
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Gemeinsam haben die beiden Rassen jedoch die Färbung des Gefiederkleides. Sie werden in den Farbenschlägen graubraun und weiss gezüchtet. Die Afrikanischen Höckergänse sind von Madagaskar nach Amerika und danach nach Europa gekommen. Sie stammen ebenfalls von der Schwanengans ab und gleichen in vielen Teilen der Höckergans. Ein deutlicher Unterschied ist die stark ausgeprägte Kehlwamme, die als Hautfalte oder kleine Tasche unter der Kehle zu finden ist. Zu den Rassenmerkmalen gehört bei der Gans am Bauch die Doppelwamme, die im Alter sehr ausgeprägt sein kann. Als Fehler an einer Schönheitskonkurrenz würde eine Einfachwamme oder sogar eine fehlende Wamme angesehen.
Mit aufgerichteter Haltung und einem schwanenartig gebogenen Hals präsentieren sich die Höckergänse als elegante Wesen unter ihresgleichen. Verpönt ist ein plumper Körper oder ein dicker, kurzer Hals. Die schlanke Figur entsteht durch den mittelhohen Stand und die langen und breiten Flügel, die eng am Körper anliegen. Gerade bei Jungtieren ist es nicht selten, dass die breiten Schwingen bei der Federentwicklung nach aussen kippen. Die Fachsprache bezeichnet diese Flügel als Kippflügel. Sie entstehen, wenn die Federkiele aus den Handschwingen wachsen und sich mit der Füllung aus Blut durch das Gewicht nach aussen drehen.
Laute Stimme und schwarze Höcker
Schmidt schildert in seinem Buch einen alten Züchtertrick. Dabei wurde diesen Gänsen ein Damenstrumpf über Kopf und Rumpf gezogen und der Kopf wie auch die Läufe aus der Öffnung freigelassen. Durch den Strumpf blieben die Flügel eng am Körper liegen und neigten sich nicht mehr nach aussen. Diese Methode soll viel erfolgreicher sein als die Flügel mit einem Gummi oder Klebeband zusammenzuhalten. Doch unter Experten scheiden sich die Geister. Einige plädieren dafür, die Strümpfe anzuziehen, andere sind dagegen, solche Tiere in der Zucht einzusetzen. Sie raten vielmehr dazu, solche Gänse am Martinstag im November zu schlachten.
Mit der trompetenden Stimme können sich Höckergänse beim Besitzer Gehör verschaffen. Als typisches Merkmal fällt der schwarze Stirnhöcker auf. Dieser ist bei der Gans etwas schwächer als beim Ganter. Besonders bei älteren Tieren nimmt die Grösse des halbkugeligen Höckers zu. Beim weissen Farbenschlag sind der Schnabel und Höcker nicht schwarz, sondern in rötlich-gelber Farbe gehalten. Die weissen Tiere sind meist auch etwas kräftiger als die graubraunen.
Die Gefiederfarbe der Graubraunen zeigt auf dem Hinterhals bis zu den Schultern einen scharf begrenzten dunkelbraunen Streifen. Der Vorderhalt und die Oberbrust sind dabei weisslich fahl. Zum schwarzen Schnabel kommen dunkelbraune Augen dazu, nur die Läufe leuchten orangerot. Als dritter Farbenschlag sind die Graublauen anerkannt. Dabei sind die braunen Farbpartien mit blauen beziehungsweise grauen Federn besetzt. Diese Farbvariante wurde jedoch in der Schweiz noch nicht gesichtet.
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