Quadratisch, praktisch, gut
Zwerg-Orpington sind durch ihre schnell handzahme Art ideale Familienhühner und leicht zu züchten. Durch ihr schmackhaftes Fleisch und die grosse Legefreude eignet sich die Rasse mit der auffälligen Würfel-Form aber auch für die Nutzung.
Zwerg-Orpington stammen ursprünglich aus Deutschland, wo sie 1905 erzüchtet wurden. Zuerst entstanden dabei die schwarzen und die weissen Zwerge. Bald aber kamen noch die Gelben hinzu. Anfangs hatte es die Zwerghuhnrasse jedoch nicht leicht. Während des Zweiten Weltkrieges wurden gar fast alle Zuchten zerstört, ein Neustart war nötig. Dafür wurden Zwerg-Cochins, Zwerg-Wyandotten und Zwerg-Andalusier verwendet. Daraus entstanden die Blau-gesäumten, womit auch wieder die Basis vorhanden war für schwarze und weisse Zwerg-Orpington. Durch das Einkreuzen von Zwerg-Sussex in verschiedenen Farben wurde Schritt für Schritt auch die Farbpalette der Zwerg-Orpington ergänzt.
Der Sonderverein der Zwerg-Orpington wurde 1956 gegründet. Bis dahin wurden sie vom Sonderverein Deutscher Orpingtonzüchter betreut, welcher 1907 gegründet wurde. In der Schweiz gibt es den Orpingtonklub Schweiz, welcher sich um die Gross- und die Zwergrasse kümmert.
Idealform: so lang wie hoch
Zwerg-Orpingtons bestechen durch eine auffällige Form: Sie sollen gemäss Rassenstandard von der Seite her betrachtet einem Würfel gleichen. Die Tiere sollen also ungefähr gleich lang wie hoch sein. Dabei soll sich der höchste Punkt des Schwanzes auf gleicher Höhe befinden wie die Augen. Der Körper ist ebenfalls sehr breit, und die Tiere zeigen diese gleichmässige Breite vom Kopf bis zum Schwanz. Die Brust ist voll und tief. Das Gefieder ist weich und sehr flaumreich, was die Würfelform weiter unterstützt. Die Flügel werden waagrecht und angezogen getragen. Der Kopf eines Zwerg-Orpington soll klein und gut gerundet sein. Ihn ziert ein relativ kleiner Einfachkamm mit nackenfolgender Fahne. Der Schnabel ist kräftig, die Ohrlappen mittelgross. Die gut gerundeten kleinen Kehllappen vollenden den typischen Orpington-Kopf.
[IMG 2]
Mittlerweile gibt es 15 anerkannte Farbenschläge. Die meistgezüchteten in der Schweiz sind die Schwarzen und die Blau-gesäumten. Leider gibt es von den anderen anerkannten Farbenschlägen nur sehr wenige, und sie werden auch nur selten ausgestellt. Einige Farbenschläge haben den Weg in die Schweiz noch nicht gefunden oder nur für kurze Zeit, so etwa die Roten und Braun-porzellanfarbigen. Bleibt zu hoffen, dass sich dies in Zukunft ändern wird. Interessierte finden beim Orpington Klub Schweiz Unterstützung bei der Beschaffung von Zuchttieren oder Bruteiern.
Zwerg-Orpington lassen sich sehr einfach nachzüchten, zumal die Hennen sehr gute Glucken und fürsorgliche Mütter sind. Selbst die Hähne kümmern sich teilweise um die Küken und zeigen ihnen nahrhaftes Futter im Auslauf. Die Hähne befruchten zudem relativ gut, weshalb man sich bei guter Fütterung keine Sorgen um die Anzahl des Nachwuchses machen muss. Idealerweise hält man für das Sammeln der Bruteier die Zwerge in einem Zuchtstamm von einem Hahn mit etwa drei Hennen. So lassen sich sehr gute Brutresultate erzielen.
Gemütlich und handzahm
Wenn der Zuchthahn die Hennen unzureichend begattet, empfiehlt es sich, den Hahn für einen Tag von den Hennen zu trennen. Meist ist danach die Motivation der Zwerg-Orpington grösser und die Befruchtungsrate höher. Die Hähne sollten zudem vor der Zucht nicht zu reichhaltig gefüttert werden, da fettleibige Hähne kaum befruchten.
SteckbriefGewicht Hahn: 1,5 Kilo
Gewicht Henne: 1,3 Kilo
Brutei-Mindestgewicht: 40 Gramm
Eierschalenfarbe: hellbraun
Ringgrösse: Hahn 15, Henne 13
Sind die Jungtiere nach etwa sechs bis acht Wochen bereit zum Beringen, sollte man die Hähne und die Hennen trennen. Der Grund dafür liegt in der Entwicklung und dem Gefieder. Zwerg-Orpington haben sehr weiches Gefieder, das durch das Treten des Hahnes sehr schnell kaputtgeht. Zudem entwickeln sich die Hennen besser, wenn sie im Auslauf nicht ununterbrochen von den Hähnen gejagt werden. Auch für die Hähne ist die Aufzucht so etwas ruhiger. In der Junghahnengruppe hält man im Idealfall einen Althahn. Dieser sorgt bei den pubertierenden Junghähnen für Ordnung und löst Streitigkeiten. Um die Tiere in der Ausstellungszeit in Blüte zeigen zu können, sollten die Tiere zwischen April und Anfang Mai schlüpfen. Die Hähne brauchen diese Zeit, um im Körper und im Gefieder vollständig auswachsen zu können.
Zwerg-Orpington sind gemütliche Hühner und werden selbst mit wenig Aufwand handzahm. Die Tiere verhalten sich in Anwesenheit des Halters sehr neugierig. Die ruhigen Hühner benötigen nicht viel Platz und sind sehr standorttreu. Sie entfernen sich selten weit vom schützenden Hühnerhaus oder anderen Versteckmöglichkeiten.
Gute Leger, die gerne baden
Ein Muss im Hühnerauslauf ist das Staubbad. Zwerg-Orpington geniessen sichtlich das Bad in frischem Sand oder weicher Erde. Das Staubbad sollte daher von Zeit zu Zeit erneuert werden. Man kann dabei auch noch etwas Holzasche hineinmischen. Dies dient den Tieren als natürliche Gefiederpflege. Ausserdem können die Hühner so die Belastung durch Ektoparasiten, wie Federlinge und Vogelmilben, auf einem Minimum halten.
Anders als in der Literatur beschrieben, legen Zwerg-Orpington-Hennen nicht selten weit über 150 Eier pro Jahr. Viele Hennen erreichen auch eine Legeleistung von 180 Eiern. Wie auch bei anderen Rassen gibt es dabei Farbenschläge, die eine bessere Leistung aufweisen als andere. Die rund 40 Gramm schweren Eier sind hellbraun und sehr schmackhaft. Auch das weisse, feinfaserige Fleisch eignet sich hervorragend für die Küche.
Dieser Artikel wurde automatisch auf unsere neue Website übertragen. Es kann daher sein, dass Darstellungsfehler auftreten. Diese können Sie uns mit folgendem Formular melden. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Bitte loggen Sie sich ein, um die Kommentarfunktion zu nutzen.
Falls Sie noch kein Agrarmedien-Login besitzen:
Jetzt registrieren