Hühner lieben Speisereste wie Teigwaren, Reis und eingeweichtes Brot. All diese Speisen enthalten jedoch Salz. Und Salz ist für Hühner ungesund. Natürlich sterben sie nicht gleich, wenn man ihnen mal ein wenig der beschriebenen Speisereste gibt. Dies sollte jedoch nicht täglich geschehen. Salz entzieht dem Körper nämlich Wasser. Ausserdem führen Teigwaren, Reis und Brot zur Verfettung der Tiere.

Die Futtermittelindustrie bietet heute eine Vielzahl von Futtermischungen für eine ausgewogene Ernährung des Federviehs an. Überlassen wir das Mischen des Futters also den Spezialisten, denn sie wissen, was die Hühner fressen sollen, damit sie gesund bleiben. 

Da gibt es Alleinfutter in allen Formen, als Mehl, Crumbles oder als Würfel. Letzteres sind jedoch eher einen Zentimeter lange und einen halben Zentimeter dicke Würmchen. Alle Futterformen haben ihre Vor- und Nachteile. Füttert man Legehennenmehl, sind die Hühner länger beschäftigt mit der Futteraufnahme, als wenn Crumbles oder Würfel gereicht werden. Sie können aber auch eher auswählen, was sie fressen möchten, wodurch sie sich einseitig ernähren können. Crumbles zerfallen oft in Mehl, was wiederum denselben Effekt haben kann. Gibt es Würfel, ist man sicher, dass die Hühner alles bekommen, was sie für eine gute Ernährung brauchen. Sie sind dadurch aber weniger lange beschäftigt. Das kann vor allem in den Wintermonaten, wenn im Auslauf nur wenig Futter zu finden ist, zu Federpicken führen, weil ihnen langweilig wird. 

Das Zufüttern von Körnern ist bei einem Alleinfutter nicht nötig und auch nicht zu empfehlen, da das Gleichgewicht des Futters dann durcheinandergerät. Einige wenige Körner als Leckerli sind jedoch erlaubt. Wer nicht auf die Zugabe von Körnern verzichten möchte, kann ein Ergänzungsfutter zu Körnern erwerben. Da ist die Gabe von Körnern dann Pflicht. Die Fütterungsanleitung sollte jedoch beachtet werden, damit das Gleichgewicht im Futter gewahrt bleibt.

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Körner gibt es nur im Stall
Körner sind aber schwer verdaulich, weshalb man sie nur abends reichen sollte. Gibt man sie schon tagsüber, läuft man Gefahr, dass einzelne Hühner viel zu viel davon fressen und dadurch ihren Magen füllen. Sie fressen dann weniger von dem Futter, das ihnen die nötigen Inhaltsstoffe bieten würde. Wenn man sie hingegen abends reicht, hat der Magen nachts Zeit für die Verdauung. 

Zugegeben, es ist ein schöner Anblick, wenn man den Hühnern Körner in den Auslauf streut und ihnen dabei zusehen kann, wie sie gierig danach suchen und sie genüsslich aufpicken. Die Körner fallen jedoch auch zwischen die Grasnarbe, wo die Hühner zu suchen und zu scharren beginnen. Und sobald eine kahle Stelle geschaffen wurde, werden die Hühner dort weiterarbeiten, denn in der Erde gibt es allerlei Leben und Leckeres, seien es Würmer, Käfer, Ameisen oder anderes Kleingetier, das unser Federvieh über alles liebt. Und bald ist der Auslauf dann ein Acker, und genau das will man ja vermeiden. 

Es gibt aber auch noch einen praktischen Grund, Körner nur im Stall zu füttern. Trägt man die Körner beispielsweise in einer leeren Konservendose zum Stall und schüttelt diese ein wenig, werden die Hühner schon nach wenigen Tagen sogleich in den Stall kommen, wenn sie schon nur den Klang hören. Und schon kann man die Luke schlies­sen, wenn man abends noch rausgehen und seine Gefiederten vor Raubtieren schützen möchte.

Für jedes Ei braucht das Huhn ungefähr zwei Gramm reines Kalzium, das mit dem Futter aufgenommen und im Skelett gelagert wird. Für die Eiproduktion wird dieses dem Skelett dann wieder entnommen. Kann das Huhn jedoch zu wenig davon aufnehmen, lässt die Legeleistung nach oder wird im schlimmsten Fall ganz eingestellt. Kalzium ist zwar im Fertigfutter auch vorhanden, sollte aber trotzdem noch zugefüttert werden. Vorzugsweise gibt man ihnen zerkleinerte Muschelschalen, die man im Fachhandel kaufen kann. Auch zerstossene Eierschalen werden manchmal gereicht. Dass die Hühner dadurch zum Eierfressen angeregt werden, stimmt nicht. Da an den Schalen jedoch noch verdorbenes Eiweiss und Eigelb haften kann, ist eher Vorsicht geboten. 

Rohe Gemüseabfälle sind erlaubt
Ganz wichtig ist es auch, dass die Hühner immer Grit fressen können. Das sind kleine scharfe Steinchen, die für die Verdauung nötig sind. In einem neuen Auslauf werden die Tiere solche finden. Nach kurzer Zeit sind die aber alle gefressen, sodass man ihnen ständig Grit, das auch im Fachhandel erworben werden kann, zur freien Verfügung reichen sollte. Fehlt dieses und auch der Kalk, legen die Hennen nur noch dünnschalige Eier oder gar solche ohne Schale, sogenannte Windeier.

Will man seinen Hühnern etwas Gutes tun, kann man ihnen fast alle rohen und sauberen Gemüseabfälle aus der Küche reichen. Auch vielerlei Gemüse und aufgeschossener Salat aus dem Garten, Fenchel, Randen, Zucchetti und Gurken, die im Sommer reichlich anfallen und zu gross werden, sorgen für Abwechslung. Besondere Leckerbissen sind auch fast alle Beeren, nicht nur Erdbeeren, Himbeeren und Johannisbeeren aus dem Garten, auch die meisten Beeren aus Hecken und Wald wie Kornelkirschen, Weiss- und Schwarzdorn, Brombeeren und viele mehr werden sehr gerne aufgenommen. Und im Frühherbst und Herbst gibt es viele Kirschen, Zwetschgen, Äpfel und Birnen. 

Auch mit wenig Mehlwürmern, getrockneten Garnelen und Bachflohkrebsen können wir unsere Tiere verwöhnen. All diese Leckerli sollten jedoch das Hauptfutter nie ersetzen. Denn nur darin sind in konzentrierter Form alle wichtigen Inhaltsstoffe vorhanden, die unser geliebtes Federvieh braucht und gesund erhält.