Dokumentation übers Jagen
Filmtipp: Auf der Jagd nach Argumenten
Die Jagd auf Wildtiere polarisiert. Trotzdem oder gerade deswegen wagt sich der Schweizer Regisseur Mario Theus an dieses heikle Thema heran. Mit seinem Film «Wild» fordert er zu einer Debatte auf und regt zum Nachdenken über die Widersprüche unseres Fleischkonsums an.
Obwohl die Jagd so alt wie die Menschheit ist, scheiden sich daran mehr denn je die Geister. Dessen ist sich der Schweizer Regisseur Mario Theus natürlich bewusst. Er macht keinen Hehl daraus, seit Kindheitstagen mit seinem Vater in Graubünden auf die Jagd zu gehen, und verspricht dem aufmerksamen Zuschauer, in seinem Film tausend Gründe zu finden, warum die Menschen jagen. «Ich überlasse dem Zuschauer die Freiheit, diese Gründe im Film zu finden», sagt Theus.
In seiner Dokumentation stellt der Forstingenieur eine der ältesten Kulturtechniken der Welt zur Debatte und dokumentiert aus unterschiedlichen Perspektiven authentisch das Wesen der Jagd. Theus konfrontiert das Publikum mit brisanten Fragen zu unserer ambivalenten Beziehung zu Wild-, Haus- und Nutztieren, und er dokumentiert schonungslos Widersprüche, die unserem Fleischkonsum zugrunde liegen.
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Visueller Leckerbissen
«Wild» ist der erste Schweizer Kinodokumentarfilm, der mit unterschiedlichen Protagonistinnen und Hauptdarstellern auf die Jagd geht: mit Pirmina Caminada, der ersten weiblichen Wildhüterin Graubündens; mit dem Bergbauern und Jäger Andreas Käslin und mit dem ehemaligen Wilderer Urs Biffiger, der sein Gewehr gegen eine Filmkamera eingetauscht hat. Die drei haben vollkommen gegensätzliche Charaktere.
Das Jagdfieber und den Instinkt für die Jagd teilen sie jedoch. Der Regisseur Mario Theus gewährt dem Publikum tiefe Einblicke in eine der urtümlichsten Arten der Nahrungsbeschaffung. Unabhängig davon, wie man zur Jagd steht, sind diese Einblicke faszinierend und teilweise packend. Hinzu kommt die bildgewaltige Gebirgsnatur der Alpen als Bilderbuch-Schauplatz. Sie ist ein visueller Leckerbissen und wird passend dazu von stimmungsvoller Musik untermalt. Diese fast schon romantische Atmosphäre lenkt trotzdem nicht davon ab, dass zum Jagen das Töten gehört. Das mag für manche grausam sein, lässt sich aber dennoch mit einem respektvollen Umgang mit der Natur vereinbaren. Jedenfalls gelingt das den Protagonisten im Film eindrucksvoll. Sie liefern emotionale Denkanstösse, die sich für Freunde, aber auch für Gegner der Jagd eignen.
«Wild. Jäger & Sammler», Dokumentation, 89 Minuten, Verleih: MovieBiz Films, ab sofort in ausgewählten Kinos.
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