Zum 200. Todestag erhält der legendäre Bernhardinerhund eine neue Dauerausstellung und damit einen grösseren Auftritt als bisher. Eröffnet wird die Ausstellung Mitte Juni 2014, wie das Naturhistorische Museum am Donnerstag mitteilte. «Barry», so hoffen die Museumsverantwortlichen, soll vermehrt Touristen ins Museum locken. Die neue Ausstellung will die Legenden, die sich um «Barry» ranken, ausleuchten und aufzeigen, was Realität und was Mythos ist.

Bergretter der ersten Stunde
Der Bernhardinerhund «Barry» lebte Anfang des 19. Jahrhunderts auf dem Grossen Sankt Bernhard-Pass. Die Chorherren des dortigen Hospizes engagierten sich als Bergretter und zählten dabei auf die Hilfe ihrer Hunde. Insbesondere Berichte von Soldaten, die 1800 mit Napoleon Bonaparte den Grossen Sankt Bernhard überquerten, trugen den guten Ruf der Rettungshunde in alle Welt. Der bekannteste unter ihnen war «Barry», der über 40 Menschen das Leben gerettet haben soll.

Der alt gewordene «Barry» wurde 1812 von einem Pater des Klosters nach Bern gebracht. Dort starb der Hund 1814 an Altersschwäche. Der Bernhardiner wurde ausgestopft und 1815 im Naturhistorischen Museum in Bern ausgestellt. Die Sache mit dem Schnapsfässchen Dass Barry stets ein Schnapsfässchen um den Hals trug, damit sich die durchfrorenen Berggänger wärmen konnten, dürfte wohl ins Reich der Legenden gehören. Historisch belegt ist die Sache jedenfalls nicht.

Um «Barry» ranken sich derart viele Geschichten und Legenden, dass es mitunter schwierig ist, Realität und Mythos auseinanderhalten zu können. Die «Barry»-Geschichte wurde auch verfilmt, unter anderem 1977 in den Walt Disney Studios. Und natürlich hat auch die Werbung den edlen tierischen Helfer und Tröster für sich entdeckt. Als Plüschtier ist «Barry» aus keinem Souvenirgeschäft mehr wegzudenken. Lawinenverschüttetensuchgeräte werden heute gängigerweise als «Barryvox» bezeichnet – eine weitere Hommage an den berühmtesten aller Bernhardiner.