Das weibliche Jungtier habe den Namen «Qiwèn» erhalten, schreibt der Zoo Zürich in einer Medienmitteilung. Der Name ist chinesisch und bedeutet übersetzt so viel wie «fantastische Anekdote», «seltsame Geschichte» oder «merkwürdige Begebenheit». Die 29-jährige Mutter Willow habe ein hormonelles Verhütungsmittel bekommen, weil man die Zeitspanne bis zu ihrem nächsten Jungtier noch etwas verlängern wollte. Bei Kappengibbons beträgt diese normalerweise zwei bis zweieinhalb Jahre. 

Man habe bei Willow zwar körperliche Veränderungen festgestellt, eine Schwangerschaft sei aber nicht vermutet gewesen. Qiwèn jedoch sei, wenn auch «etwas früher als erwartet, herzlich willkommen», heisst es beim Zoo Zürich.

Die kleine Qiwèn ist noch spärlich behaart und hat eine rosa, durchschimmernde Haut. Sie ist bereits der zwölfte Sprössling von Willow und dem 1984 in Zürich geborenen Vater Khmer. Zur Zürcher Kappengibbon-Familie gehören Bruder Laju (2011) und Schwester Nyanyi (2013). Ein weiterer Bruder, Jantan (2009), bewohnt die Anlage nebenan mit Lawa (2011), der jüngsten Schwester von Khmer. Und auch die über vierzigjährige Grossmutter von Qiwèn lebt, nochmals eine Anlage weiter, noch im Zürcher Zoo.

Bedrohte Sänger
Kappengibbons bewohnen das Blätterdach von Regenwäldern im südöstlichen Thailand, südwestlichen Laos und im westlichen Kambodscha bis in Höhenlagen von 1500 Metern über Meer. Die einzelnen Familien besetzen Territorien, die die monogamen Elterntiere mit den für Gibbons charakteristischen Gesängen markieren. 

Obgleich der Wildbestand noch auf mehrere 10‘000 Individuen geschätzt wird, stuft die Weltnaturschutzunion IUCN den Kappengibbon auf ihrer Roten Liste als «stark gefährdet» ein. Die Einschätzung basiert auf dem Umstand, dass der Kappengibbon-Bestand innerhalb von drei Generationen (45 Jahren) um mehr als 50 Prozent abgenommen hat.

Rund fünfzig Kappengibbons leben in europäischen Zoos. Sie sind in einem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) zusammengefasst. Es wird – zusammen mit dem Internationalen Zuchtbuch – vom Zoo Zürich koordiniert.