Der Tierarzt werde die Hörner «als Zusatzmassnahme zu den bereits vorhandenen Sicherheitsvorkehrungen» kürzen, kündigte der Park-Direktor Eric Domb am Samstag an. Er verwies zur Begründung auf den brutalen Überfall auf den Nashornbullen Vince, der am 6. März im Tierpark Thoiry bei Paris getötet und seiner Hörner beraubt wurde («Tierwelt Online» berichtete).  

Der Überfall von Thoiry sei eine «schändliche Tat» und in Europa ohne Beispiel, erklärte Domb. Er erinnerte zugleich daran, dass zuvor bereits aus mehreren europäischen Museen Rhinozeros-Hörner gestohlen worden seien.   Hinter der Tat von Thoiry vermuten die Ermittler das organisierte Verbrechen. Das Horn wird umgerechnet für bis zu 60'000 Franken pro Kilogramm gehandelt. In Ländern wie China und Vietnam gilt das Horn als Wundermittel – ihm wird nachgesagt, Krebs zu heilen und die männliche Potenz zu stärken.  

Das Horn der Nashörner wächst ständig und kann verhältnismässig einfach gekürzt werden. Dann wächst es wieder nach, wie Fingernägel und Haare. Je nach Entwicklung könnten die Hörner von Zeit zu Zeit erneut gekürzt werden, erklärte Domb.  

Erfahrungen aus afrikanischen Nationalparks zeigten, dass es eine der wenigen wirksamen Massnahmen sei, um Nashörner vor Wilderern zu schützen. Im Tierpark Pairi Daiza, südwestlich von Brüssel, gibt es drei erwachsene Nashörner und ein Baby-Nashorn, dem noch kein Horn gewachsen ist.