Eisenhut, Oleander, Efeu
Gefährliche Pflanzen im Garten? Diese Arten könnten für Kinder und Haustiere problematisch sein
Ein blühender Garten ist ein Ort der Entspannung und Freude. Doch nicht alle Pflanzen sind harmlos – einige können für Kinder und Haustiere gefährlich sein. Wir stellen einige der giftigsten Pflanzen vor, die oft unbemerkt in heimischen Gärten wachsen.
1. Eisenhut (Aconitum)
Eisenhut gilt als eine der giftigsten Pflanzen-Gattungen Europas. Toxische Diterpen-Alkaloide befinden sich in allen Pflanzenteilen, und bereits der Hautkontakt kann zu Vergiftungserscheinungen führen. Besonders gefährlich ist die Pflanze für neugierige Kinder und Haustiere, die an den Blättern oder Blüten knabbern. Ein anderer Name für den Eisenhut ist "Wolfswurz", denn die Wurzel wurde früher als Wolfsgift verwendet. Bereits wenige Gramm der frischen Wurzel führt innerhalb einer Stunde zu Herzversagen und Atemstillstand.
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2. Tollkirsche (Atropa belladonna)
Die schwarzen Beeren der Tollkirsche wirken auf Kinder besonders anziehend. In den Giftnotzentralen nimmt die Tollkirsche daher unter den Pflanzenvergiftungen eine führende Position ein. Bereits 3-4 Beeren können für Kinder lebensgefährlich sein, bei Erwachsenen sind es etwa 10 bis 12 Beeren. Die Symptome beginnen bei einer geringen Dosis mit Mundtrockenheit, Sehstörungen und Herzrhythmusstörungen an, und enden mit dem Tod durch Atem- und Herzstillstand. In der ersten Stunde nach dem Verschlucken von Tollkirschen kann eine Vergiftung im Spital mit einer Magenspülung behandelt werden.
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3. Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
Der Fingerhut ist bekannt für seine auffälligen, hübschen Blüten. Die enthaltenen Glykoside werden in der Volksmedizin schon lange als Mittel gegen Herzinsuffizienz eingesetzt. Die entsprechenden Wirkstoffe werden jedoch aus der Wolligen Fingerhut (D. lanata) gewonnen. Alle Pflanzenteile des Roten Fingerhuts sind hochgiftig. Bereits der Verzehr von zwei bis drei Blättern kann zum Herzstillstand führen. Zum Glück schmeckt die Pflanze sehr bitter, sodass es selten zu einer Vergiftung bei Kindern und Haustieren kommt.
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4. Oleander (Nerium oleander)
Oleander ist ein beliebter Zierstrauch, der mit seinen rosaroten Blüten als Kübelpflanze Balkone und Terrassen verschönert. Allerdings sind seine Blätter, Blüten und sogar Zweige hochgiftig. Seine Glykoside wirken erregend auf die Herztätigkeit und verringert den Sauerstoffgehalt im Blut. Symptome einer Vergiftung reichen von Erbrechen bis hin zu Herzstillstand. Entsprechend müssen nicht nur Kinder und Haustiere von der Pflanze ferngehalten, sondern beim Umtopfen oder Beschneiden auch Hausschuhe getragen werden. Das Schnittgut darf nicht verbrannt werden, sondern muss über den Hausmüll entsorgt werden.
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5. Goldregen (Laburnum anagyroides)
Mit seinen gelben Blütentrauben ist der Goldregen zwar eine Augenweide, aber nur aus der Ferne geniessbar. Alle Teile des Goldregens sind giftig, besonders die Samen. Sie enthalten bis zu 3% des Gifts Cytisin, das Krampfanfälle auslösen kann. Kinder verwechseln die Schoten oft mit Erbsen und essen sie unbedacht. Nach dem Verschlucken kommt es häufig schnell zu heftigem Erbrechen, wodurch das Gift zum Teil wieder ausgeschieden wird. Bleibt das Erbrechen aus, so kann es jedoch zu tödlichen Atemlähmungen kommen.
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6. Maiglöckchen (Convallaria majalis)
Maiglöckchen - auch Maieriesli genannt - sehen zwar harmlos aus, enthalten jedoch Glykoside, die ähnlich wie Fingerhut das Herz stark beeinflussen können. Wie so oft sind es die Beeren, die Kinder geradezu magisch anziehen und ihnen zum Verhängnis werden können. Bereits kleine Mengen können zu schweren Vergiftungen führen. Selbst bei äusserlichem Kontakt mit der Pflanze treten Haut- und Augenreizungen auf. Das Maiglöckchen wird auch immer wieder mit Bärlauch verwechselt, riecht jedoch nicht wie dieser typisch nach Knoblauch.
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7. Efeu (Hedera helix)
Efeu ist als eine weit verbreitete Kletterpflanze in vielen Gärten zu finden. Aber Achtung: Sowohl die Blätter als auch die Beeren enthalten giftige Saponine. Der Verzehr kann bei Kindern und Haustieren zu Erbrechen, Durchfall und Hautreizungen führen. Auch der Kontakt mit dem Pflanzensaft kann Hautirritationen verursachen, weswegen man beim Zurückschneiden am besten Handschuhe tragen sollte.
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Sicherheitstipps für den Garten
Wählen Sie ungiftige Pflanzen, wenn Kinder oder Haustiere Zugang zum Garten haben.
Klären Sie Kinder über die Gefahren bestimmter Pflanzen auf.
Entfernen Sie besonders giftige Pflanzen oder sichern Sie diese ab.
Achten Sie darauf, dass keine abgefallenen Blätter oder Samen im Garten herumliegen.
Ein sorgfältig geplanter Garten kann sowohl schön als auch sicher sein. Informieren Sie sich über die Pflanzen, die Sie in Ihrem Garten anbauen, um Risiken für Ihre Familie und Ihre Haustiere zu minimieren.
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