Das Coronavirus und die Pandemie-Massnahmen haben unsern Alltag verändert und damit auch denjenigen unserer Hunde – ohne dass wir uns dessen bewusst sein müssen. Allein, dass wir viel mehr Zeit mit ihnen zu Hause verbringen, wirkt sich aus. Dann wird ein Sonderprogramm für den Hund auf die Beine gestellt, weil man im Internet dutzendweise Beschäftigungsideen vorgeführt bekommt. Doch zu wessen Freude – zu derjenigen des Hundes oder des Menschen – diese in den Alltag eingebaut werden, bleibt dahingestellt. Andersherum gefragt: Ist das im Sinne und zum Wohl des Hundes?

Die ständige Anwesenheit von uns Menschen zu Hause löst bei den Hunden erhöhte Aufmerksamkeit aus. Vor allem junge Hunde sind in dieser veränderten Situation neugierig und müssen jeden Schritt von uns überprüfen. Auch ein erwachsener Hund kann in dieses Muster zurückfallen. Die Folge: Er kommt fast nicht zur Ruhe und der Stresspegel steigt, was sich in unerwünschten Verhaltensformen zeigen kann.
Tipp: Achten Sie auf das eigene Verhalten, damit Sie nicht dauernd die Aufmerksamkeit des Hundes auslösen. Umgekehrt soll dieser sie nicht immer erhalten. Notfalls schränkt man den Bewegungsradius des Hundes ein, weist ihm einen Ruheplatz zu, wo er ungestört ist.

Für die Kinder, die zu Hause sind und für zusätzlichen Betrieb sorgen, gilt ebenfalls die obige Regel.
Tipp: Erklären Sie den Kindern, dass der Hund nicht immer unsere Aufmerksamkeit braucht und umgekehrt, sondern vermehrt auch Ruhe. Dann vereinbaren Sie Zeiten, in denen mit dem Hund gespielt werden darf. Ansonsten lässt man ihn möglichst ihn Ruhe.

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Die ausserordentliche Situation bringt Ihren Tagesablauf durcheinander.
Tipp: Versuchen Sie die tägliche Routine für Ihren Hund beizubehalten. Das gilt für Spazier- und Essenszeiten, für Spiel- wie für Ruhezeiten.

Wenn wir zum Stubenhocken verknurrt sind, wächst schnell die Vorstellung, dass der Hund erst recht mehr «Action» oder längere Spaziergänge brauche. Das stimmt aber nicht.
Tipp:
Beobachten Sie genau den Erregungszustand des Hundes und verzichten Sie auf zusätzliche Aktivitäten, wenn dieser genug hoch ist. Manchmal ist etwas Kuscheln oder eine leichte Massage für Hund und Mensch besser.

Das Gewissen plagt Sie. Sie möchten mit dem Hund doch etwas unternehmen, zur Freude beidseits.
Tipp: Bauen Sie – draussen oder drinnen – ruhige Such- und Denkspiele in den Tagesablauf ein, die dem Hund danach zur Ruhe verhelfen anstatt ihn zusätzlich aufdrehen.

Das «Social distancing» gebietet Menschen einen Abstand von mindestens zwei Metern und verbietet Ansammlungen von mehr als fünf Personen.
Tipp: Nutzen Sie diese Anordnung dazu, dass auch Ihr Hund die notwendige Individualdistanz erhält. Bei einer Leinenverwicklung können nämlich die Halter diese zwei Meter nicht mehr einhalten.

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Hunde können nicht infiziert werden, eine Übertragung des Virus auf Fell oder Ausrüstung durch respektive auf Menschen ist nicht auszuschliessen. Halsband, Brustgeschirr, Leine, Fell sowie der Kopf des Hundes können durchaus kontaminiert sein. Laut Virologen dürfe eine Übertragung beim Streicheln des Hundes einer Corona-infizierten Person oder eines Hundes durch eine infizierte Fremdperson nicht ausgeschlossen werden, wenn auch das Risiko als gering eingestuft wird.
Tipp: Lassen Sie Ihren Hund nicht von anderen Menschen streicheln, auch nicht vom lieben Nachbarn, der ihn so gut mag. Befolgen Sie die Hygienemassnahmen, auch nach Kontakt mit einem anderen Hund. Vorsicht ist angebracht für Menschen, die das Gassigehen mit dem Hund einer infizierten oder unter Quarantäne stehenden Person übernehmen. Hände waschen und desinfizieren, oder noch besser Gummihandschuhe anziehen und allenfalls Kleider wechseln sollten eine Ansteckung verhindern.

Sie setzen all das bereits um, und dennoch zeigt Ihr Hund plötzlich Verhaltensweisen, die man von ihm so nicht kennt.
Tipp: Überprüfen Sie Ihre eigene Stimmung, denn Hunde spüren uns Menschen und unsere Gefühle, Sorgen und Schmerzen. Sie reagieren oft darauf und können sich darum anders verhalten.