Der US-Künstler Nickolay Lamm hat in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern zu ergründen versucht, wie genau Katzen ihre Umwelt wahrnehmen. Sieben Bilder hat Lamm aufgenommen und digital bearbeitet. Der Katzensicht (jeweils die unteren Bilder) liegen eine Reihe von Annahmen und Forschungsresultate zu den Vierbeinern zu Grunde.

Katzen haben zum Beispiel ein grösseres Gesichtsfeld als wir. Sie sehen einen Winkel von ungefähr 200 Grad, wir Menschen nur etwa 180 Grad, also die Hälfte eines Kreises. Zudem können Tiere an der Peripherie des Gesichtsfeldes mehr sehen als Menschen.

Gute Dämmersicht, dafür wenig Farben
In der Dämmerung sehen Katzen sechs bis acht Mal besser als Menschen. Das liegt daran, dass sie auf ihrer Netzhaut eine besonders grosse Anzahl von so genannten Sehstäbchen haben. Auch die elliptische Pupille, die grosse Hornhaut und eine reflektierende Schicht hinter der Netzhaut helfen ihnen dabei. Die vielen Sehstäbchen helfen der Katze nicht nur in der Dunkelheit: Dank ihnen können die Tiere auch Bewegungen rascher wahrnehmen. Das ist praktisch für die Jagd.

Wir dagegen haben auf unserer Netzhaut besonders viele so genannte Sehzapfen, die für die Farbwahrnehmung zuständig sind. Wir sehen Farben tagsüber deshalb satter - und wir verfügen über eine hohe Auflösung. Was ein Mensch auf 30 bis 60 Meter scharf sehen kann, könnte eine Katze nur scharf sehen, wenn sie sich auf sechs Meter nähern würde. Alles was weiter weg ist als sechs Meter, können die Tiere nicht mehr besonders gut fokussieren.