Forschung
Erwachsene Hunde sind wie kleine Kinder
Wenn Mama nicht da ist, geht gar nichts. Was bei Kleinkindern gilt, trifft auch auf Hunde zu: Sie haben einen ausgeprägten Bezug zu ihren Haltern. Dies haben Forscher der Uni Wien nun in mehreren Experimenten belegt.
Der «Sichere-Basis-Effekt» ist ein wichtiger Aspekt der Bindung zwischen Kleinkindern und deren Eltern. Er gibt den Kindern Sicherheit beim Erkunden ihrer Umwelt. Wenn Papa da ist, kann nichts passieren. Diesen Effekt gibt es auch bei Hunden, haben Forscher der Veterinärmedizinischen Universität Wien nun herausgefunden.
Mit mehreren Experimenten haben sie die Verhaltensweise von Hunden in unterschiedlichen Situationen untersucht. Was passiert, wenn Herrchen da ist? Was, wenn niemand da ist? Und was, wenn eine fremde Person im Raum ist?
Kniffliges Spielzeug für Hunde
Um das herauszufinden, wurde das Erkundungs- und Spielverhalten der Hunde getestet: In der Mitte eines ansonsten leeren Raumes lag ein interaktives Hundespielzeug, gefüllt mit «Leckerlis». Um an die schmackhafte Belohnung zu kommen, mussten die Hunde das Spielzeug in eine bestimmte Richtung bewegen, keine ganz einfache Aufgabe.
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Die im Experiment verwendeten Hundespielzeuge. Bild: Uni Wien
Im Experiment traten dann erstaunliche Ergebnisse zu Tage: Die teilnehmenden Hunde waren gar nicht wirklich am Futter interessiert. Vielmehr schienen sie ihre m Halter zeigen zu wollen: «Sieh her, ich kann das!»
So Spielten die Hunde viel länger und intensiver mit ihren Spielzeugen, wenn ihr Herrchen oder Frauchen im gleichen Raum sass wie sie. Nur einen kleinen Unterschied machte es, ob der Halter die Vierbeiner mit Rufen und Gesten zusätzlich motivierte, oder einfach still in der Ecke sass.
Ohne Herrchen kein Interesse
Einen grossen Unterschied hingegen zeigte sich, wenn niemand anderes im Raum war. Hier verloren die Hunde rasch ihr Interesse am Spielzeug – und sogar and der damit verbundenen Belohnung. Und auch eine fremde Person konnte den Hunden nicht die gleiche Sicherheit bieten wie der eigene Besitzer.
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Die Grafik zeigt: Wenn Herrchen im Raum ist und den Hund motiviert (ganz rechts), spielt der Vierbeiner mehr als dreimal so lange mit seinem Spielzeug, als wenn niemand im Raum ist (ganz links).
In der Studie, die am 21. Juni im Fachmagazin PLOS One veröffentlicht wurde, konnte zum ersten Mal wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass der Effekt der «sicheren Basis» nicht nur bei Kleinkindern, sondern auch bei Hunden existiert. Weiter soll an der Universität Wien nun an der Frage nach dem Wieso geforscht werden.
Hunde und Kinder vergleichen
Lisa Horn, Kognitionsforscherin am Messerli-Forschungsinstitut in Wien, erklärt: «Die Bindung eines Säuglings an seine Bezugsperson ist eine evolutionär verankerte Reaktion, die das Überleben des noch unselbständigen Kleinkindes sichert.» Vorausschauend ergänzt sie: «Wie sich dieses Verhalten bei den Hunden entwickelt hat, ist eine interessante Frage für zukünftige Forschungsprojekte, bei denen wir planen, Hunde und Kinder direkt zu vergleichen.»
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