Ägypten
Strychnin gegen Streuner
Erschossen, vergiftet, ertränkt – in Ägypten werden obdachlose Hunde mit brutalen Methoden bekämpft. Kastration sei zu teuer, sagen die Behörden.
Auslöser für die jüngste Aktion gegen Streuner in Kairo war der Angriff von Streunerhunden gegen zwei Kinder. Gemäss der Wochenzeitung «Egypt Independent» haben die Familien der Kinder verlangt, dass die Streuner umgebracht werden. Die verantwortliche Einheit des Ministeriums für Landwirtschaft geht nun mit Strychnin gegen die herrenlosen Hunde vor.
Kastrationen zu teuer
Strychnin wurde früher als Rattengift verwendet und führt bereits in geringer Dosis zu Muskelstarre und damit zum Tod. Doch ägyptische Tierschützer monieren, das Gift lasse sich nicht gezielt einsetzen. So könnten auch geschütze Tierarten wie Füchse daran zu Grunde gehen. Tierrechtsaktivisten verlangen, dass die Behörden stattdessen mit Sterilsationen und Kastrationen gegen die Probleme mit Streunern vorgehen.
Gemäss «Egypt Independent» ist die zuständige Behörde bekannt dafür, systematisch Strassenhunde zu vergiften und zu erschiessen. Innert zwei Wochen seinen in dem Stadtteil, wo die Kinder angegriffen wurden, 156 Streuner getötet worden. Kastrieren sei zu teuer, liess die Behörde gegenüber der ägyptischen Zeitung verlauten.
Fleisch mit Scherben
Wenn die Behörden nicht einschreiten, kann es den Tieren allerdings noch schlechter ergehen. Ein Tierarzt berichtet in der Zeitung von Hunden, den Fleisch mit Glasscherben vorgesetzt wurde, was zu einem sehr schmerzvollen Tod führte. Auf chefkoch.de berichtete vor einiger Zeit eine Touristin, wie die Angestellten ihres Hotels einen Hund im Meer ertränkten, weil er angeblich Touristen belästigte – auch dies dürfte kein Einzelfall sein.
Gemäss der ägyptischen Tierschützerin Mona Khalil spielen die Streuner aber eine wichtige Rolle in der Umwelt, indem sie die Ratten- und Frettchenpopulationen verringern. Eine Zählung im Auftrag der Regierung ergab, dass im Grossraum Kairo 35'000 Streuner leben.
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