Zustimmung zur Motion
Ein Verbot für Stopfleber ist auf gutem Weg
Seit über 40 Jahren dürfen Gänse in der Schweiz nicht mehr so gemästet werden, dass am Ende eine sogenannte «Foie gras» resultiert. Trotzdem werden aktuell 200 Tonnen Stopfleber pro Jahr importiert. Wie es aussieht aber nicht mehr lange.
In immer mehr Ländern Europas wird die Stopfmast – wie es in der Schweiz seit 40 Jahren der Fall ist – verboten. «Dies, weil in immer mehr Staaten nicht länger akzeptiert wird, dass Tiere für das fragwürdige Schlemmervergnügen von einzelnen Personen enorme und unnötige Qualen erleiden müssen», begründet Nationalrat Martin Haab (SVP/ZH) in seiner Motion. Mit 119 zu 61 Stimmen bei neun Enthaltungen stimmt ihm eine Mehrheit der grossen Kammer zu, dass der Import von Foie gras in die Schweiz verboten werden sollte.
«Ausgesprochen verwerflich»
Für die Befürworter des Verbots ist es unverständlich und verwerflich, dass die Schweiz zwar vorbildliche Regelungen für den Tierschutz im Inland umsetzt, dann aber Produkte aus tierquälerischer Herstellung einführe. Nach Angaben der Tierschutzorganisation «Vier Pfoten» belegt die Schweiz mit fast 200 Tonnen importierter Stopfleber pro Jahr im weltweiten Vergleich einem unrühmlichen Spitzenplatz.
Bundesrat beantragte die Ablehnung
In der Ratsdebatte erklärte Bundesrat Alain Berset, man arbeite bereits in die angestrebte Richtung. So beschäftige sich der Bundesrat mit der Umsetzung einer Deklarationspflicht für tierische und pflanzliche Lebensmittel, die mit in der Schweiz verbotenen Produktionsmethoden hergestellt worden sind. Ausserdem betonte er die Schwierigkeit internationaler Abkommen in dieser Sache, die insbesondere die Diskriminierung einzelner Handelspartner untersagen. Der Antrag zur Ablehnung von Haabs Motion fand im Nationalrat aber nicht genügend Gehör.
Die Doppelmoral beenden
Erfreut zeigt sich hingegen «Vier Pfoten». Wenn nun auch der Ständerat sich für ein Verbot ausspricht, könne endlich die Doppelmoral in Sachen Stopfleber beendet werden: «Tierqual hierzulande zu verbieten und stattdessen zu importieren, ist heuchlerisch».
12 Kilo Spaghetti pro TagGänse werden laut «Vier Pfoten» in der Stopfmast unter schlechten Bedingungen nicht artgerecht gehalten. Während zwei Wochen würden den Tiere zweimal täglich bis zu einem Kilo Maisbrei in die Speiseröhre gestopft, was auf den Menschen bezogen 12 Kilo Spaghetti pro Tag entspreche. In der Folge werden die Tiere fettleibig, können schlecht atmen und sich bewegen. Ausserdem vergrössert sich die Leber krankhaft, es entsteht was unter dem Namen «Foie gras» als Delikatesse gilt.
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