Ein Rind ist 9 Monate lang trächtig und bekommt üblicherweise jedes Jahr ein Kalb. Das heisst, schreibt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV am Dienstag in einer Mitteilung, dass über 50 Prozent der Rinder im Laufe eines Jahres in irgendeinem Stadium trächtig sind. Kein Wunder also, werden vereinzelt auch trächtige Rinder geschlachtet.

Doch eine Untersuchung in Schlachthöfen hat nun ergeben, dass 5,7 Prozent der geschlachteten Rinder bereits mindestens im fünften Monat trächtig waren. Dabei hätten 70 Prozent der Besitzer nichts von dieser Trächtigkeit gewusst. Solche Schlachtungen seien «ethisch-moralisch problematisch», schreibt das BLV. Es gelte zu verhindern, dass trächtige Kühe zur Schlachtung kommen.

In seiner Mitteilung gibt das BLV die folgenden Ratschläge:

  • Hochträchtige Tiere (über 7-8 Monate Trächtigkeit) ausser im Notfall nicht Schlachten
    Weil der Tierschutz bereits beim Transport hochträchtiger Rinder beginne, sollten diese nur im Notfall überhaupt transportiert werden. Der Transportstress könne zu Schmerzen, Leiden und schweren Komplikationen führen.
  • Beim Kauf von Tieren Informationen über die Trächtigkeit einholen
    Weil Tiere häufig auf Umwegen über Zwischenhändler oder Mastbetriebe zum Schlachthof gelangten, seien die neuen Besitzer oft nicht im Detail über die zugekauften Tiere informiert.
  • Ungeplante Trächtigkeiten verhindern
    Auch in tierfreundlicher Haltung, in der die künstliche Besamung oft durch den Natursprung ersetzt wird, müsse der Tierhalter die Kontrolle über den Zyklusstand seiner Tiere haben. Bei jungen Mastrindern in Herdenhaltung könne es zu ungeplanten Trächtigkeiten kommen, weil die Rinder oft die Geschlechtsreife erreichten, bevor sie geschlachtet werden.