Kälber dürfen künftig nicht mehr nur mit Milch und Stroh gefüttert werden, damit das Fleisch die weisse Farbe erhält. Dies schreibt die neue Tierschutzverordnung vor. Nun haben Branchenvertreter Grenzwerte für die Fleischfarbe festgelegt und das Alter der Kälber definiert.

Mais, Gras und Wasser für alle Mastkälber
Als Qualitätskalbfleisch gilt künftig Fleisch von Tieren, die nicht älter als 160 Tage sind und weiterhin mit viel Milch und Milchprodukten gefüttert wurden, teilte der Branchenverband Proviande am Dienstag mit. Fleisch von älteren Kälbern darf nicht zum gleichen Preis verkauft werden.

Dasselbe gilt für die Farbe des Fleischs. Die neue Tierschutzverordnung schreibt vor, dass Mastkälber Mais, Gras und andere Rohfasern sowie Wasser zur freien Verfügung haben. Das bewirkt, dass die Kalbfleischfarbe künftig rosa bis rötlich wird.

Weisses Kalbfleisch deutet auf schlechte Tierhaltung hin
Ist das Fleisch rot, kann es nicht als Qualitätsware und dementsprechend weniger teuer verkauft werden. Es gibt aber auch Obergrenzen für helles Fleisch. Weisses Kalbfleisch deutet darauf hin, dass die Tierschutzverordnung nicht eingehalten wurde, und wird mit einem Preisabzug belegt.

Mit den Qualitätskritierien und Grenzdefinitionen für die Farbe des Fleisches könne man künftig die Produzenten steuern, teilte der Branchenverband mit. Allerdings würden die Produzenten Fütterung und Haltung der Kälber bereits gemäss der Tierschutzverordnung umsetzen, heisst es. Die Beschlüsse werden von Branchenvertretern, Behördenmitgliedern und dem Schweizer Tierschutz STS getragen.

Helle Farbe bedeutet Eisenmangel
Kalbfleisch war bis anhin für seine weisse Farbe bekannt und galt als als besonders zart und gesund. Allerdings ist die helle Farbe auf einen Eisenmangel zurückzuführen, der bei den Schlachttieren zu Blutarmut führt, da sie nur mit Milch und Stroh gefüttert wurden.