Zoonotische Krankheiten auf dem Vormarsch
Mit artgerechter Tierhaltung gegen die Pandemie
Nicht erst seit der Schlachtung von 15 Millionen Nerzen in Dänemark ist klar — Massentierhaltung kann Treiber einer Pandemie sein. Nun fordert die Tierschutzorganisation «Vier Pfoten Schweiz», den Umgang mit Nutztieren drastisch zu verändern.
75 Prozent aller der neu auftretenden Infektionskrankheiten haben ihren Ursprung in Tieren. COVID-19 aber auch Ebola und HIV sind nur wenige der vielen sogenannten zoonotischen Krankheiten.
Zoonosen sind Krankheiten, die zwischen Tier und Mensch übertragen werden können. Das passiert über direkten Kontakt, den Verzehr infizierter Tiere oder kontaminierter Lebensmittel sowie durch Vektoren wie Mücken und Zecken. Obwohl nicht eindeutig nachgewiesen, gehen Forscher davon aus, dass auch das Coronavirus vom Tier auf den Menschen übertragen wurde und in der Folge unsere Welt veränderte.
Und COVID-19 wird voraussichtlich nicht das letzte zoonotische Virus sein, das eine Pandemie verursachen kann, ist sich «Vier Pfoten» sicher. In einer Pressemitteilung fordert der Schweizer Ableger der Tierschutzorganisation «einen umfassenden Präventionsplan, der unter Berücksichtigung von Tier- und Naturschutzaspekten, Massnahmen gegen die Entstehung und Verbreitung weiterer zoonotischer Krankheiten beinhaltet.»
Alexandra Mandoki, Länderchefin von «Vier Pfoten Schweiz» macht klar: «Allem voran muss sich unser Umgang mit sogenannten Nutztieren drastisch ändern, denn die intensive Massentierhaltung ist eine Brutstätte für Krankheiten. Solange wir Menschen Tiere leiden lassen, werden auch wir leiden – so einfach ist das.»
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15 Millionen Nerze sterben in Dänemark
In Dänemark wurden die Auswirkungen zoonotischer Infektionen nur ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie deutlich: In dem skandinavischen Land, dem weltweit grössten Produzent von Nerzen zur Pelzproduktion, wurden 15 Millionen Nerze gekeult und getötet, da sich in einigen Zuchtbetrieben eine Mutation des Coronavirus ausbreitete, mit der sich in der Folge auch Menschen infizierten.
Die Marder werden auf den Pelzfarmen auf engstem Raum in kleinen Käfigen gehalten. Selbst wenn intensiv auf Hygiene geachtet wird — diese Haltungsform ist ein optimaler Nährboden für Vieren, Bakterien, Parasiten und Pilzen.
Und das gilt für die Haltung aller Tiere, die wider ihrer natürlichen Bedürfnisse leben müssen. «Wenn Tiere auf engstem Raum zusammengepfercht werden oder der Mensch rücksichtslos in ihre natürlichen Lebensräume eindringt, entsteht die ideale Brutstätte für gefährliche Viren und deren Übertragung auf den Menschen», sagt Alexandra Mandoki weiter.
Was sind Zoonosen?
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Erster Schritt in richtige Richtung
Schon im November kann die Schweiz einen ersten Schritt in Richtung Bekämpfung zoonotischer Krankheiten gehen. Dann stimmen die Gesundheitsminister der WHO-Mitgliedstaaten über ein Pandemie-Abkommen ab, das Tierschutz als wesentlichen Pfeiler der Prävention berücksichtigt. «Wir hoffen, dass die Schweizer Regierung sich diesem Abkommen anschliesst», so Mandoki.
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