Gesundheit
Gerste saniert Taubendärme
Die Gesundheit der Taube hat oberste Priorität bei den Züchtern. Nicht selten hängen Probleme im Wohlbefinden mit einer gestörten Darmflora zusammen. Gekochte Gerste kann hier ein probates Mittel sein, diese auf Vordermann zu bringen.
Gerste war lange Zeit in der Taubenfütterung als «Brot der Taube» hoch angesehen. Warum sie auf einmal in der Versenkung verschwunden ist, kann niemand richtig erklären. Vielleicht lag es daran, dass Tauben sie nicht so gerne fressen. Man suchte also sein Heil in Futtermitteln, die bei den Tieren besser ankamen. Doch die Alternativen führten meistens zu einer Überbelastung des Darmes. In der Folge wurde die Gerste wieder neu entdeckt. Es steht heute ausser Frage, dass sie ein Viertel bis ein Drittel der Futterration ausmachen darf.
Auch von gekeimter Gerste, die die Tauben sehr gerne fressen, ist immer wieder zu lesen. Sie ist durch den Keimungsprozess noch hochwertiger und leichter verdaulich. Eine neue Methode der Gerstenfütterung kommt nun aus der Brieftaubenzucht. Dort berichten mehrere Züchter, dass sie mit gekochter Gerste eine spektakuläre Darmsanierung durchgeführt haben. Der Zeitaufwand ist zwar gross, wird aber mit einer deutlichen Steigerung der Vitalität belohnt.
Für 50 Tauben nimmt man rund 1,1 Kilogramm Gerste (Sommer- oder Wintergerste) und kocht diese mit 3,5 Liter Wasser einmal kräftig auf. Danach lässt man das Ganze noch rund drei Stunden ganz leicht köcheln. Die Gerste wird bei diesem Prozess ihr Volumen auf das Doppelte bis Zweieinhalbfache vergrössern. Das muss man bedenken, und eventuell gleich mehrere Töpfe aufstellen. Reis ist diesbezüglich ein guter Gradmesser.
Gerstenwasser zum Trinken
Das Wasser wird beim Kochen fast vollständig aufgenommen, sodass man zuweilen etwas nachgiessen muss. Auf jeden Fall darf die Gerste nicht einkochen. Wenn man das einzelne Gerstenkorn mit dem Fingernagel zerdrücken kann, sollte man sie durch ein Sieb abschütten. Das aufgefangene Restwasser kann den Tauben problemlos zum Trinken gegeben werden. Schon früher wurde Gerstenwasser kranken Menschen gegeben.
Die noch heisse Gerste wird nun in einem Eimer immer wieder geschüttelt, damit sie abkühlt. Nach zehn Minuten hat sie die richtige Temperatur. Sie muss handwarm sein und wird so verfüttert. Das warme Füttern ist immens wichtig. In diesem Zustand ist nämlich der das einzelne Korn umgebende Schleim noch vollständig vorhanden, der sich auf den gesamten Verdauungstrakt legt. Keine Sorge, die Tauben sind ungeheuer gierig auf diese warme Gerste und fressen sie sehr gerne. Natürlich sollten die Tauben etwas Hunger haben. Doch ist dies in einer erfolgreichen Taubenzucht sowieso stets der Fall.
Wer Holztröge hat, sollte sie nach der Fütterung gut austrocknen lassen, damit es zu keiner Schimmelbildung kommt. Diese warme Gerste kann ganzjährig gegeben werden. Aufgrund des grösseren Zeitaufwandes wird sie aber von den wenigsten Züchtern täglich gegeben. Vor und während der Zucht und vor allem nach einer Medikamentengabe sollte man sie aber unbedingt geben. Voraussetzung ist eine mindestens fünftägige Gabe. Schliesslich funktioniert eine Darmsanierung und -stabilisierung nicht so nebenbei.
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