Taubenköpfe
Gleich und doch völlig verschieden
Die Felsentaube ist die Urform aller heutigen Taubenrassen. Diese sind durch Mutationen entstanden, die teilweise schon Tausende von Jahren alt sind. Ein Blick in ihr Gesicht verrät, wie unterschiedlich sie sind.
Die Felsentaube (Columba livia) ist für einen Laien von einer Strassentaube kaum zu unterscheiden. Das ist bei den verschiedenen Rassetauben nicht der Fall. Aufgrund ihrer Vielfältigkeit fallen sie einem sofort ins Auge. Natürlich ist es immer subjektiv, was jemand schön oder weniger schön findet. Neutral betrachtet sind es trotz unterschiedlichem Aussehen aber zweifelsfrei domestizierte «Felsentauben». Sie haben nicht mehr, aber auch nicht weniger Artmerkmale.
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Fränkisches Samtschild
Ein intensiv roter Augenrand, der Züchter nennt es Feuer, zeichnet die Fränkischen Samtschildtauben aus. Vor rund 100 Jahren waren sie die einzige Farbentaubenrasse, die einen solchen roten Augenrand hatte. Die intensive Färbung wird nicht zuletzt durch Schmalzkiele hervorgerufen. Fetthaltige Federkiele, die die Tauben an den Körperseiten haben. Den Züchtern hat das so gut gefallen, dass sie die Schmalzkiele auch auf andere Rassen übertragen haben. Mit der Folge, dass auch sie jetzt die schönen feurigen Augenränder haben.
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Eichbühler
Eine besondere Form der brieftaubenartigen Rassetauben stammt vom Hof Eichbühl aus Auswil BE. Neben einer charakteristischen Figur haben sie eine spezielle Kopfform, «Eidechsenkopf» genannt. Er soll kantig und markant erscheinen, genau so, wie man ihn auch bei einer Eidechse beschreiben würde. Vielleicht erinnerte die Züchter diese Kopfform an den Urvogel, den Archaeopteryx, das Bindeglied zwischen Echse und Vogel.
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Einfarbige Schweizer Taube
Diese Rasse scheint schon 1845 in ihrem heutigen Aussehen vorhanden gewesen zu sein. Jedenfalls ist sie auf dem «Basler Dybli», einer sehr begehrten Briefmarke, zweifelsfrei zu erkennen. Charakteristisch sind die steile Stirn, die hohe Spitzkappe am Hinterkopf und das dunkle Auge, das sogenannte Wickenauge. Sozusagen der Prototyp vieler Schweizer Taubenrassen. Alles in allem wird hier das Kindchenschema angesprochen.
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Vogtländische Trommeltauben
Wie ein kleiner Schirm wirkt die Schnabelnelke, ein kleiner Federwirbel auf der Stirn der Vogtländer Trommeltaube. Nach oben wachsende Federn sorgen dafür, dass die Nelke wie ein Teller aufliegt und die Sicht der Taube nicht beeinträchtigt ist. Schnabelnelken sind hauptsächlich bei Trommeltauben zu finden, also bei Rassen, die eine besondere Stimmbegabung haben.
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Carrier
Wie alle ursprünglichen Botentauben haben auch die Carrier stark entwickelte Nasenwarzen und Augenränder. Ein Phänomen, das auch bei Brieftauben festzustellen ist. Ob das womöglich Einfluss auf das Heimfindevermögen hat, ist nicht bekannt. Dass diese Merkmale von den Betrachtern meistens als zumindest gewöhnungsbedürftig bezeichnet werden, steht auf einem anderen Papier. Übrigens sind die Nasenwarzen bei Täubern aller Rassen immer etwas üppiger ausgeprägt. Es handelt sich also um sekundäre Geschlechtsmerkmale.
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Danziger Hochflieger
Das Kopfprofil ist lang gezogen und eher flach bis hin zur Rundhaube am Hinterkopf. Die Iris ist beim Danziger Hochflieger weiss. Das dadurch entstehende Perlauge vermittelt eher einen kühlen und unnahbaren Eindruck. Aber vielleicht ist das auch nötig, wenn man seine Kreise in der Höhenluft zieht und sich gegen Wind und manche Greifvogelattacke wehren muss.
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Luzerner Tauben
Die im Kanton Luzern beheimateten Taubenrassen haben ein besonderes Kopfprofil. In einer sanften Bogenlinie von der Schnabelspitze zur Spitzkappe, die sie als echte Schweizer Taube auszeichnet. Der Schnabel ist etwas kürzer und kompakter. Damit dies erreicht wurde, haben die Züchter Mövchenrassen eingekreuzt, mit der Begleiterscheinung, dass die Luzerner Tauben viel zahmer geworden sind als übliche Farbentauben.
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