Der letzten Samstag erschienene neue Brutvogelatlas der Schweizerischen Vogelwarte Sempach zeigt umfassend, wie es der Schweizer Vogelwelt geht. 2000 Freiwillige waren in den Jahren 2013 bis 2016 im Einsatz, um die Daten auf den aktuellsten Stand zu bringen («Tierwelt Online» berichtete). Die Erhebung wird alle zwanzig Jahre durchgeführt.    

Etwas mehr als zehn Millionen Vogelpaare, so fand man heraus, brüteten während dieser Zeit in der Schweiz, die Hälfte von ihnen auf Höhen unter 1000 Metern. Am meisten Brutvögel gibt es in städtischen Gebieten und in Wäldern. In Letzteren profitieren die Vögel von einer vermehrt naturnahen Bewirtschaftung mit einer höheren Pflanzenvielfalt und mehr Totholz. In den Siedlungen dagegen hausen oft gesellige Arten wie Hausspatzen oder Strassentauben, was zu hohen Dichten an Brutpaaren führen kann. Viele Arten jedoch kämpfen gerade dort auch mit Problemen. So wird es für Gebäudebrüter wie Mauersegler oder Mehlschwalbe wegen der modernen Bauweise von Häusern immer schwieriger, geeignete Nistplätze zu finden.    

Die zehn Millionen Schweizer Brutpaare verteilen sich auf 210 Arten, wobei zwei Millionen Paare auf das Konto von Buchfink und Mönchsgrasmücke, den beiden häufigsten Arten, gehen. Es wurden 17 Arten neu beim Brüten ertappt, die vor zwanzig Jahren ihre Eier noch anderswo ablegten. Sechs Arten dagegen brüten nicht mehr in unserem Land.    

In der obigen Bildergalerie zeigen wir ihnen die zehn häufigsten Schweizer Brutvögel sowie 14 sehr seltene Arten, von denen in jedem der vier Kartierungsjahre nur jeweils null bis eine Brut nachgewiesen werden konnte.

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Peter Knaus, Sylvain Antoniazza, Samuel Wechsler, Jérôme Guélat, Marc Kéry, Nicolas Strebel & Thomas Sattler: 
Schweizer Brutvogelatlas 2013–2016. Verbreitung und Bestandsentwicklung der Vögel in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein
1. Auflage 2018 
Gebunden, 648 Seiten 
Herausgeber: Schweizerische Vogelwarte Sempach, vogelwarte.ch
88 Franken 
ISBN: 978-3-85949-009-3