Geflügelzucht
Darauf kommt es bei einem Brutapparat an
Viele alte Hühnerrassen brüten nicht mehr selber die Küken aus. Die nächste Generation schlüpft deshalb im Brutapparat. Doch welches Gerät ist das beste?
Der Entscheid ist gefallen: Ein Brutapparat muss her. Doch welcher? Zahlreiche Fragen stellen sich, und ein wichtiger Faktor ist die Anzahl der auszubrütenden Eier. Die kleinsten Geräte fassen zehn und die grössten für den Hobbyfarmer einige Hundert Eier. Bei einem Gerät für zehn Eier müssen alle zur gleichen Zeit eingelegt werden. Zudem ist die nächste Einlage erst nach dem Schlupf möglich. Ein Gerät für zehn oder 20 Eier ist demnach ideal für die Aufzucht von kleineren Gruppen oder gar für jene Halter, für die das Ausbrüten ein einmaliges Erlebnis bleiben soll.
Wer mehrere Eier ausbrüten möchte, muss bedenken, dass Bruteier maximal zehn Tage gelagert werden sollten. Bis die Küken aus der ersten Einlage schlüpfen, sind die Bruteier für die zweite Einlage also bereits reichlich gealtert. Erfahrene Züchter wissen zudem, dass die auszubrütenden Eier von den gerade schlüpfenden Küken separiert werden sollten. Das geht mit Brutapparaten, die über einen separaten Schlupfraum verfügen. Dies hat einen hygienischen Vorteil, denn beim Schlupf entsteht durch die Eierschalen, den Kot und den trocknenden Flaum viel Schmutz, der nicht an die noch weniger weit entwickelten Eier im Brutapparat gelangen sollte. Ein weiterer grosser Vorteil ist die individuelle Einlage von Bruteiern.
Drei Produkte im Vergleich Für den Züchter Das Gerät «HEKA Favorit 84» ist aus Kunststoff gebaut und lässt sich nach dem Einsatz sehr gut reinigen. Mit dabei ist die vollautomatische Wendung und Befeuchtung. Die zuverlässige Computersteuerung regelt alle technischen Details vollautomatisch. Die Produkt-palette von Heka ist riesig, eine Auswahl ist bei Godi’s Heimtierbedarf ab 1088 Franken erhältlich.
Für den Beobachter Für Preisbewusste |
Grosses Fenster zum Beobachten
Für den Einsatz eines Brutapparats im Schulhaus ist die Fensterfläche von Bedeutung, denn beim Schlupf wollen alle einen Blick von den pickenden Küken erhaschen. Deshalb sind dort oft Flächenbrüter im Einsatz, in denen die Eier auf einer Ebene liegen. Dem Hobbyzüchter dagegen ist das Zuschauen nach einigen Malen nicht mehr so wichtig, weshalb er die Eier eher auf Horden und für den Schlupf in gedeckten Schubladen ablegt. Das Stapeln verunmöglicht das Beobachten. Darum ist ein Schrankbrüter für den Einsatz in einer Schulklasse entsprechend weniger geeignet.
Nach 21 Tagen bei 37,8 Grad Bruttemperatur schlüpfen die Küken. Jeder Brutapparat hat eine Temperatureinstellung und meist auch ein integriertes Thermometer. Bei der Temperatureinstellung gilt es aber die Anweisungen des Herstellers zu beachten. Teilweise ist das Thermometer in der oberen Hälfte positioniert. Der Apparat muss dann wegen der nicht vollständig regelmässigen Wärmeverteilung beispielsweise auf 38 Grad eingestellt werden. Es empfiehlt sich, den Brutapparat mindestens einen Tag im Voraus einzustellen, damit die Temperatur kontrolliert werden kann, bevor die Eier in das Gerät kommen.
Nebst der Temperatur ist die Luftfeuchtigkeit der zweitwichtigste Faktor beim Eierausbrüten. Ideal wären 55 bis 60 Prozent Luftfeuchtigkeit in den ersten 19 Tagen. Doch beim kleinen Brutapparat für zehn Eier gibt es weder ein Hydrometer noch eine automatische Feuchtigkeitsregulierung. Meist wird in solchen Geräten die Wasserverdunstung über einen in der Grösse exakt eingebauten Behälter reguliert. Ob noch Wasser vorhanden ist, gilt es täglich zu kontrollieren. Ein dazugelegtes Hygrometer oder sogar eine eingebaute Feuchtigkeitsregulierung ist beim Gerät für einige Hundert Bruteier in der «Deluxe»-Ausführung mit dabei.
Einmal täglich wenden
Früher ist die Henne während 21 Tagen im Nest gesessen und hat nur für die Futteraufnahme die Eier verlassen. In der Naturbrut werden die Hühnereier täglich sorgfältig gedreht, damit die Hagelschnur im Inneren des Eis nicht anwächst. Diese natürlichen Bedingungen sind auch in einem Brutapparat nötig. Doch bei der einfachsten Ausführung ist ein Wendemechanismus nicht Bestandteil der Ausstattung, weshalb man die Eier selber drehen muss.
Je mehr Eier es sind, desto zeitaufwendiger bis unmöglich ist die tägliche Wendearbeit. Deshalb ist bereits in einigen der Automaten für 20 Eier ein Wendemechanismus eingebaut. In solchen Geräten sorgt der Brutapparat also selbst stetig für das Wenden und die Arbeit für den Züchter oder Halter ist gering.
Im kleinen Gerät sind die Eier meist durch Trenneinsätze pro Reihe getrennt, damit die Eier regelmässig gewendet werden können. Für den Schlupf sind diese Trenneinsätze zu entfernen. Bei grösseren Apparaten werden die Bruteier von den Eierhorden in die Schlupfschubladen gewechselt. Damit die Abstammungskontrolle gewährleistet ist, sollten die Küken verschiedener Eltern in unterschiedliche Abteile gelegt werden.
Sobald die Küken schlüpfen, trocknen sie, und in wenigen Stunden rennen sie im Apparat von der einen in die andere Ecke. Einige Brutapparate steuern die Feuchtigkeit mit Wasserschalen, die unter den Eiern oder den schlüpfenden Küken liegen. Haben die Schlupfschubladen keinen Deckel, ist Vorsicht geboten. Schnell einmal hüpfen die flauschigen «Bibeli» aus der Schublade und fallen in die Schale darunter. Wenn sie auch nur in wenig tiefem Wasser landen, können sie darin ertrinken.
Die Hauptunterschiede bei Brutgeräten liegen in der Temperatur- und Feuchtigkeitssteuerung sowie im Wendemechanismus und in der Aufnahmekapazität für Bruteier. Sie sind auf die Bedürfnisse des Käufers abzustimmen, damit ein erfolgreicher Schlupf gewährleistet ist.
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