Küken
Das erste Mal im Grünen
Von Grünfutter können Küken nie zu viel bekommen. Bei schönem Wetter dürfen sie bereits ab dem achten Lebenstag ins Grüne. Am besten eignet sich ein gedeckter Auslauf zum Schutz vor Feinden.
Licht und frische Luft sind gut für das Wachstum und die Widerstandskraft der jungen Kükenschar. Deshalb sollten die Tiere bei schönem Wetter bereits ab dem achten Lebenstag nach draussen gehen dürfen, heisst es im Buch «Hühner halten» von Beate und Leopold Peitz. Die beste Variante ist ein Auslauf, der mit dem Kükenstall gekoppelt ist. So können die Küken jederzeit an die schützende Wärme. Kann dieser Zugang nicht gewährleistet werden, braucht es im Auslauf einen mobilen Stall als Rückzugsmöglichkeit. Dort sollte am besten auch Futter und Wasser vorhanden sein. Der mobile Stall bietet hier an ganz heissen Tagen zudem Schatten.
Vorsicht ist ebenfalls bei plötzlichen Wetterumstürzen geboten, sei es beim Auslauf mit der Direktverbindung in den Stall wie auch beim freistehenden Auslauf. Die flaumigen Küken haben nämlich noch keine schützenden Federn und finden in den ersten Tagen nicht immer auf Anhieb in die sichere Behausung zurück. Die Aussentemperaturen sollten auch nicht zu stark von den Stalltemperaturen abweichen. In den ersten Wochen sollten Halter ihre Tiere daher nur für kurze Zeit nach draussen lassen. Mit zunehmendem Alter kann die Auslaufzeit jedoch stetig verlängert werden.
Bei voller Befiederung sind die Küken gut geschützt und sie brauchen nur noch in den kalten Nächten eine Wärmequelle im Stall. Diese kann je nach Jahreszeit und Temperaturen kontinuierlich reduziert werden. Grundsätzlich gilt aber: lieber noch einmal heizen, statt die Tiere frieren zu lassen. Um Erkältungen und Todesfälle durch Nässe und Kälte zu vermeiden, müssen Halter ihre Tiere bei aufkommendem Schlechtwetter in den Stall bringen.
Schutzmassnahmen gegen Feinde
Krankheiten werden auch vermieden, wenn die Küken einen frischen Auslauf haben, in dem vorher kein erwachsenes Tier war. Dadurch wird die Übertragung von Krankheiten über liegen gebliebenen Kot verunmöglicht. Ein Auslass im gemeinsamen Auslauf mit den Alttieren ist nicht empfehlenswert, da Letztere die Küken picken oder treten könnten.
Ein frisch geschnittener Rasen und eine sandige Fläche ermöglichen den Küken das Herumspringen und Scharren im Auslauf. Vorsicht ist beim Zaun geboten. Das Drahtgeflecht, das für ausgewachsene Hennen eingesetzt wird, reicht beim Nachwuchs oft nicht aus. Eine Maschendrahtweite von zwei bis drei Zentimeter verhindert das Entkommen der Jungschar. Denn bei einem Ausbruch könnten die Kleinen der Nachbarskatze oder einem Hund in die Quere kommen. In einem grossen Auslauf, der auch von erwachsenen Tieren genützt wird, reicht es, wenn auf den untersten 30 Zentimeter zusätzlich ein engmaschigeres Geflecht als Ausbruchsschutz angebracht wird.
Nicht zu unterschätzen sind die Feinde, die aus der Luft kommen. Je nach Ort kann ein Habicht vorbeischauen. Eine grössere Gefahr sind jedoch die heimtückischen Krähen, die es auf die kleinen Küken abgesehen haben. Deshalb empfiehlt sich in den ersten Wochen ein Netz über den Auslauf zu spannen. Dafür genügen die handelsüblichen Kunststoffnetze, die im Herbst auch bei Obstbäumen eingesetzt werden, um die Tiere vor Vogelfrass zu schützen.
Grünfutter als Ersatzauslauf
«Vom Grünfutter können die Küken nicht genug bekommen», schreibt Theodor Sperl in «Hühnerzucht für jedermann». Grünfutter ist in der Tat aus der Geflügelzucht kaum mehr wegzudenken. Man kann Hühner mit allen möglichen Futtermitteln überfüttern, nicht aber mit Grünfutter. Dem engagierten Geflügelhalter reicht diesbezüglich ein Auslauf mit kurz geschnittenem Gras jedoch noch nicht. Bereits ab dem vierten Lebenstag der Küken kann er fein gehackte Brennnesseln, Löwenzahn, Schnittlauch oder Spinat verfüttern, dazu geraffelte Karotten oder Randen. Auch nach gehackten Zwiebeln picken die Küken gerne. Die Verfütterung von Salat ist ebenfalls möglich, sollte aber nicht zu reichlich ausfallen, da er bei den Küken Durchfall hervorrufen könnte.
Wer seinen Küken keinen Auslauf bieten kann, kann diesen trotzdem eine grüne Fläche anbieten. Dazu wird einfach ein Holzkistchen mit Erde gefüllt und mit Hafer, Weizen oder Gerste angesät. Sobald die grünen Halme etwa fünf Zentimeter hoch sind, stellt man das Kistchen zum Abweiden in den Kükenstall – die Halme werden samt Wur-zeln ausgerissen und gefressen. Beim Einsatz von mehreren Kistchen, deren Pflanzen zu verschiedenen Zeitpunkten angesät wurden, ist somit im Kükenstall immer wieder für Nachschub gesorgt. Und der positive Nebeneffekt der Grünfutterfütterung sind schön gelb gefärbte Läufe bei den entsprechenden Rassen.
Dieser Artikel wurde automatisch auf unsere neue Website übertragen. Es kann daher sein, dass Darstellungsfehler auftreten. Diese können Sie uns mit folgendem Formular melden. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Bitte loggen Sie sich ein, um die Kommentarfunktion zu nutzen.
Falls Sie noch kein Agrarmedien-Login besitzen:
Jetzt registrieren