Hühner
Hühnerrassen im Vergleich: Farbenschläge und Federformen im Überblick
Die Farben und Zeichnungsformen bei den Hühnern sind von Rasse zu Rasse unterschiedlich. Je nach Federform gibt es noch weitere Unterschiede, wie eine Auswahl verschiedener Farbenschläge zeigt.
Mehr als 150 verschiedene Gefiederfarben und -zeichnungen gibt es gemäss Rassegeflügelstandard von Europa. In der Fachwelt werden die Farben des Gefieders in Gruppen eingeteilt und mit einheitlichen Begriffen über verschiedene Rassen hinweg definiert. Daneben gibt es aber auch einzigartige Farben, die nur bei einzelnen Rassen vorkommen – wie etwa bei der weiss-rotgezeichneten Yokohama. Der rahmweiss gefärbte Körper zeigt auf der lachsrot gefärbten Brust tropfenförmige, weisse Tupfen. Die Flügeldecken sind blutrot und haben ebenfalls die weissen Tupfen.
Nicht weisse, sondern schwarze Tupfen zeigen die Appenzeller Spitzhauben. Erwünscht wären ovale und keine kreisrunden Tupfen an den Federenden. Diese Farbe gehört in die Gruppe der sogenannten «Tupfungen», wobei sich das Farbbild je nach Grundfarbe ändert. Diese kann silberweiss, goldrot oder zitronengelb sein. Nicht nur Tupfungen, sondern auch sogenannte «Scheckungen» sind bei der Gefiederfarbe möglich. Je nachdem, wie die Wörter zusammengesetzt werden, ist das Farbbild unterschiedlich. Bei den Schwarz-weissgescheckten ist die Henne in der Grundfarbe schwarz, bei den Weiss-schwarzgescheckten weiss.
Gestreifte und gesprenkelte Hühner
Bei den Hühnern mit gestreiftem Federkleid sollte jede Feder einen gleichmässigen Wechsel zwischen schwarz und einem zarten Blaugrau zeigen. Dieser Wechsel verläuft gerade über die Federn und ist scharf abgegrenzt. Zwischen der Farbe von Hahn und Henne sind der einzige Unterschied die leicht breiteren schwarzen Streifen bei der Henne, die sie dunkler wirken lassen.
Der sogenannt «gesperberte» Farbenschlag sieht ähnlich aus, wobei die Zeichnung etwas wuchtiger ist und die Streifen leicht bogig sind und nicht so scharf abgegrenzt verlaufen. Eine Kombination aus dem Sperberfaktor und der Wildfarbe sind die sogenannt «kennfarbigen» Hühner. In der Grundfarbe entsprechen die Tiere rebhuhnhalsigen Hühnern, die über das ganze Gefieder gesperbert sind. Bei der Henne ist die wildfarbige Zeichnung dominanter, weil der Sperberfaktor in den Genen geschlechtsbedingt nur einmal hinterlegt ist. Der positive Effekt von kennfarbigen Tieren ist die verlässliche Geschlechtsbestimmung bei Eintagsküken. Deren Flaum lässt bereits in den ersten Tagen das Geschlecht erkennen, weil Männchen und Weibchen unterschiedlich gefärbt sind.
Bild: Fabian Schenkel |
Doppelt oder mehrfach gesäumt
Eine weniger verbreitete Form der Farbgebung ist die sogenannte «Sprenkelung». Das Farbbild entsteht durch scharf markierte, schwarze Wellenbänder, die quer über jede Feder gebildet werden. Die Sprenkelung kommt nicht am ganzen Körper vor, sondern zeigt sich nur am Rand der Sichelfedern, am Rumpf und den Flügeln. Die Sprenkelung ist in der goldenen oder silbernen Variante bei den Rassen Brakel und Westfälischen Totleger verbreitet.
Bei den sogenannt «gesäumten» Hühnern können die Federn je nach Farbenschlag einen oder mehrere Säume um jede einzelne Feder zeigen. Bei der Einfachsäumung ist jede Feder mit einem deutlichen Saum umgeben. Die Hauptfarbe wird bei allen Bezeichnungen zuerst genannt. So ist etwa bei den silber-schwarzgesäumten jede Feder schwarz gesäumt. Es handelt sich dabei um die exakteste Form der Säumung, die bei den Sebright-Hühnern ein wichtiges Merkmal darstellt. Die holländischen Barnevelder zeigen im Gefieder die exakteste Doppelsäumung. Die Hauptfarbe ist ein sattes Rotbraun mit schwarzer Säumung in doppelter Form, was dann in der Fachsprache als «braun-schwarzdoppeltgesäumt» bezeichnet wird. Die Zeichnungsform zeigt einen hufeisenförmigen Saum und ist so weit entwickelt, dass viele der Nachkommen ebenfalls eine solch gründliche Zeichnung vererbt bekommen. Die Mehrfachsäumung bezeichnet man in der Fachwelt auch als «Bänderung». Dabei ist der Rand der Feder jeweils nicht schwarz, sondern der Hauptfarbe entsprechend. Dafür gibt es im Körpergefieder mehrfache schwarze Bänder, die der Federform angepasst sind. Diese Zeichnung setzt sich bis in den Halsbehang der Hennen fort.
Eine weitere Form der Gefiederfärbung ist die Dreifarbigkeit. Dabei zeigt sich die Färbung im gesamten Gefieder. Die Gold-porzellanfarbigen sind sehr beliebt und kommen bei mehreren Rassen vor. Dabei zeigt sich am Federende ein schwarzer Tupfen, in dem eine weiss pigmentierte Perle eingelagert sein sollte – eine Zeichnungsform, die nicht leicht zu züchten ist. Die schönsten Exemplare gibt es bei den Federfüssigen Zwerghühnern. Dabei ist zu bemerken, dass bei den Junghähnen wie auch bei den Hennen die weisse Perlzeichnung nur angedeutet ist, während diese bei den Alttieren grösser und gleichmässiger ausgebildet ist. Zeigen die Jungtiere eine grobe oder völlig fehlende weisse Perlzeichnung, eignen sie sich nicht für einen Schönheitswettbewerb, weil sie dort in der Bewertung zurückgesetzt würden.
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