Erziehung
So nicht, Büsi!
Katzen sind von Grund auf freundliche und lernbereite Tiere. Mit den richtigen Erziehungsmethoden lassen sich unerwünschte Verhaltensweisen in der Regel gut korrigieren.
Möbel zerkratzen
Kratzen ist ein natürliches Bedürfnis von Katzen – je nach Unterlage stösst sie für diese Vorliebe beim Menschen auf wenig Verständnis. Oft wetzen Katzen ihre Krallen am Sofa oder an einem anderen Möbelstück, obwohl ein dafür vorgesehener Kratzbaum direkt danebensteht. Schuld daran ist möglicherweise der Besitzer: Nicht selten hat die Katze nämlich gelernt, dass sie Aufmerksamkeit bekommt, wenn sie am Sofa kratzt. Auch wenn diese Aufmerksamkeit eigentlich negativ gemeint ist – für eine gelangweilte Katze ist eine verärgerte Reaktion besser als gar keine Reaktion.
Um dieses System zu durchbrechen, sollte man der Katze vermehrt Aufmerksamkeit schenken, wenn sie sich brav verhält. Man denkt «voraus» und füttert die Katze, bevor sie das Futter mit Kratzen einfordert, und spielt mit ihr oder streichelt sie, bevor sie extrem gelangweilt ist. Damit man nicht reagieren muss, wenn die Katze an einer ungewünschten Stelle kratzt, kann man das Möbel temporär so hinstellen, dass es nicht erreichbar ist, mit einem dicken Tuch abdecken oder abkleben. Ausserdem lohnt sich ein Versuch mit unterschiedlichen Arten von Kratzgelegenheiten, die der Katze an verschiedenen Orten zur Verfügung gestellt werden. Katzen kratzen auch, um ihr Revier zu markieren, indem sie über ihre Pfoten Pheromone an strategisch wichtigen Stellen hinterlassen. Weil diese Duftspuren rasch verfliegen, werden diese Kratzer gerne regelmässig erneuert.
Möchte die Katze ihr Revier gegenüber der Nachbarkatze markieren, kann man ihr Kratzgelegenheiten in der Nähe der Türe oder auf dem Balkon anbieten. Manche Katzen kratzen besonders gerne nach dem Schlafen, um sich zu strecken und zu dehnen. Als Nebeneffekt werden dabei die Krallen gepflegt. Hier kann man der Katze neben ihrem Schlafplatz eine Kratzgelegenheit anbieten, wo sie sich so richtig strecken kann. Sehr ausdauerndes Kratzen, welches plötzlich auftritt, kann auch auf Stress in Form von Krankheit oder veränderten Lebensumständen hindeuten. Bei einem entsprechenden Verdacht sollte die Katze beobachtet und im Zweifelsfall dem Tierarzt vorgestellt werden.
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Beutespiele mit dem Menschen
Junge Katzen – oder ältere, die es nicht besser gelernt haben – integrieren manchmal ihre Besitzer in ihr Beutespiel. Dabei versteckt sich das Kätzchen lauernd hinter einem Möbelstück, wartet, bis der Mensch vorbeigeht, und springt ihn dann mit ausgefahrenen Krallen an. Anschliessend hüpft das Tier übermütig davon, während sich der Mensch das schmerzende Bein reibt. Die Katze faucht oder knurrt dabei nicht – es handelt sich nicht um eine aggressive Situation. Wer solche Attacken vermeiden will, sollte bei der Unterhaltung ansetzen: Katzen müssen beschäftigt werden. Und sie brauchen spannendes Spielzeug (am besten zwischendurch für eine Weile wegräumen).
Wichtig ist zudem, dass man seine Katze beobachtet: Spielphasen lassen sich nämlich frühzeitig erkennen. Gemeinsames Spiel verhindert schmerzhafte Zwischenfälle und festigt die Beziehung. Bei jungen Einzelkatzen kann zudem in Betracht gezogen werden, eine weitere junge Katze dazuzuholen. Mit einer Katze als Kumpel spielt es sich ausgeglichener als mit einem Menschen.
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Auf die Küchenabdeckung springen
Manche Katzen sind scheinbar unbelehrbar: Kaum holt der Mensch Pfannen und Töpfe hervor und beginnt zu kochen, springen sie auf die Küchenabdeckung. Dieses Verhalten ist bei vielen Tierhaltern aus Hygienegründen unerwünscht; vor allem aber ist es wegen den heissen Herdplatten für die Katzen höchst gefährlich. Einige Kochfelder lassen sich per Pfotentritt einschalten – was für alle ungünstig ist. Ein häufiger Grund für das Hochspringen: Oftmals sind in der Küche der Tisch und die Küchenabdeckung die einzigen erhöhten Liegeplätze. In diesem Fall sollte man sich überlegen, welche Liege-Alternativen (ein an der Wand befestigtes Regalbrett?) man im gleichen Raum anbieten kann.
Fordert die Katze durch ihr Hochspringen hingegen Futter, sollte man sie an einen anderen Leckerli-Platz gewöhnen. Dazu stellt man beispielsweise einen Stuhl neben den Kochplatz und bringt der Katze Schritt für Schritt bei, dass es sich lohnt, brav sitzen zu bleiben und zu warten. Springt sie von alleine auf den Stuhl, bekommt sie sofort ein Leckerli. Zu Beginn kann der Katze aber auch geholfen werden, indem man sie auf den Stuhl hebt und sie dann belohnt. Anschliessend «füttert» man die Katze in kurzen Abständen, bevor sie auf die Idee kommt, vom Stuhl auf die Abdeckung zu springen.
Die Leckerli kann man klein schneiden und gegebenenfalls von der täglichen Futtermenge abziehen, wenn die Katze zu Übergewicht neigt. Mit der Zeit können die Zeitabstände zwischen den Belohnungen vergrössert werden. Wichtig ist nicht zuletzt, dass sämtliche Lebensmittel (und andere interessante Gegenstände) nach dem Kochen weggeräumt werden, sodass sich die Katze nicht selber bedienen kann.
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Nächtliche Ruhestörung
Katzen sind herzig und von ihnen gerufen zu werden, geht ans Herz – ausser die Liebesbekundung findet mitten in der Nacht statt, während man eigentlich schlafen möchte. Katzen haben oft einen anderen Rhythmus als wir Menschen und sind in der Nacht munter und zum Spielen aufgelegt. Gerade wenn die Besitzer tagsüber Vollzeit arbeiten, verschlafen die Katzen den Tag. Wer jede Nacht von seiner Katze um den Schlaf gebracht wird, sollte dringend etwas dagegen unternehmen – bevor die Tier-Mensch-Beziehung ernstlich in Schieflage gerät.
Wie bei jeder Verhaltensauffälligkeit sollte man sich zuerst vergewissern, dass die Katze gesund und grundsätzlich zufrieden ist. Miaut sie plötzlich sehr viel und laut und kommt nicht zur Ruhe, sollte sicherheitshalber ein Tierarzt aufgesucht werden. Nicht selten fordert die Katze mit ihrem Miauen gezielt etwas Bestimmtes ein wie Aufmerksamkeit, Futter oder das Öffnen des Fensters oder der Haustüre.
Ein Problem besteht hier darin, dass viele Menschen ihre Katzen ignorieren, solange sie sich ruhig verhalten, und erst reagieren, wenn diese lautstark etwas einfordern. Besser ist, vorausschauend zu handeln. Wenn die Katze in den frühen Morgenstunden hungrig scheint, kann man sie abends etwas später füttern oder über Nacht einen kleinen Snack stehen lassen. Will die Katze mitten in der Nacht spielen, sollte man sich abends mehr mit der Katze beschäftigen. Weckt einen die Katze trotzdem weiterhin jede Nacht, sollte sie konsequent ignoriert werden. Auch spontane Reaktionen wie «sei jetzt still» oder «lass mich in Ruhe» sollten vermieden werden, weil man seiner Katze dadurch eben doch wieder seine Aufmerksamkeit schenkt.
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