Die gefrässigen Huftiere bedrohen das Ökosystem des vier Quadratkilometer kleinen Eilands Pelorus im Great Barrier Reef (Queensland), indem sie dort wachsende seltene Regenwaldpflanzen fressen. Man müsse etwas unternehmen, sonst werde die Insel von den Ziegen zerstört, sagte der Bürgermeister des Hinchinbrook Shire, Ramon Jayo, dem Sender ABC.

Die wilden Hunde werden dem Sender zufolge mit Ortungshalsbändern ausgestattet und kastriert. Zudem werden ihnen Giftkapseln implantiert, welche die Tiere innerhalb von zwei Jahren töten sollen.

Das sei eine Art eingebauter Selbstzerstörung, damit die Hunde nicht selbst zur Bedrohung für die Insel würden, wie Ben Allen, Wildtier-Ökologe an der Universität von Southern Queensland ausführt: Die Kapseln seien der Plan, falls es nicht gelinge, die Dingos nach getaner Arbeit zu finden und zu erschiessen. «Dann gehen diese kleinen Zeitbomben hoch.»

Zwei der in Australien heimischen wilden Hunde wurden bereits auf dem Festland gefangen und auf Pelorus ausgesetzt. Zwei weitere sollen folgen. Zuvor hätten Ranger versucht, die Ziegen zu erschiessen. Aber in dem unwegsamen Gelände vermehrten sich die Tiere zu schnell, die einst als Futter für den Leuchtturmwärter angesiedelt wurden. Dingos haben sich schon früher bei der Jagd auf Ziegen bewährt.

Tierschützer bezeichnen derweil den Plan als «teuflisch». So sagte Lyn Watson von der Australian Dingo Foundation zur Lokalzeitung «Townsville Bulletin», dass das Tötungsprogramm für die Ziegen grausaum sei und wahrscheinlich nicht funktionieren werde.