Der in den letzten Apriltagen bei Splügen beobachtete Bär sei in Richtung Mittelbünden gewandert, teilten die Bündner Jagdbehörden am Montag mit. Am Sonntag sei im eidgenössischen Banngebiet Beverin bei Thusis eine markante Spur zu sehen gewesen. Die Wildhut habe eine Bärenspur bestätigt.

Der aktuelle Aufenthaltsort des Bären ist Behördenangaben zufolge nicht bekannt. Es sei davon auszugehen, dass er sich noch in Mittelbünden aufhalte. Bisher sind keine Schäden gemeldet worden. Die Bevölkerung wird aufgerufen, Beobachtungen und Hinweise auf eine Bärenpräsenz den Behörden zu melden.

Seit 2005 ist der Kanton Graubünden jeweils Anfang Sommer wiederholt von wandernden Jungbären aus dem Naturpark Amadello-Brenta im norditalienischen Trentino besucht worden. Dort wird ein Wiederansiedlungsprojekt mit Braunbären aus Slowenien betrieben.

Bären und Züge
Der letzte identifizierte Besucher hatte allerdings rabenschwarzes Pech. Bär M32 wurde in der zweiten Aprilwoche im Engadin vom Nachtzug der Rhätischen Bahn überfahren und getötet.

Bereits im Mai 2013 hatte Bär M13 auf schmerzvolle Weise Bekanntschaft mit einem Zug der Rhätischen Bahn geschlossen. Das Raubtier wurde im Unterengadin bei der Kollision mit der Lokomotive des Spätzuges von Scuol nach Klosters verletzt. Es zog sich Prellungen zu, überlebte aber den Vorfall.