Ein flauschiges Fell und zwei schwarze Knopfaugen: Der Ili-Pfeifhase ist ein süsser Fratz. Manche bezeichnen es gar als das herzigste Tier, das sie je gesehen haben. Doch der Ili-Pfeifhase ist höchst gefährdet – Experten schätzen, dass weniger als 1000 Exemplare dieser Art existieren.

Entdeckt wurde der Ili-Pfeifhase (Ochotona iliensis) im Jahr 1983 vom chinesischen Umweltschützer und Forscher Li Wei-Dong. Der Pfeifhase lebt im abgelegenen Tian-Shan-Gebirge im Nordwesten Chinas. In Felshöhlen und Felsritzen findet es Schutz.

Bestände sind eingebrochen
Noch Anfang der 1990er-Jahre schätzte Li Wei-Dong die Populationsgrösse der Ili-Pfeifhasen auf ungefähr 3000. Als er im letzten Sommer erneut eine Bestandesaufnahme machte, waren es viel weniger. Die Gründe für den Einbruch sind unklar. Mögliche Ursachen sind Krankheiten, menschliche Aktivitäten und der Klimawandel.

Bei seiner neuesten Expedition gelang es Li Wei-Dong erstmals seit über 20 Jahren, Bilder von dem nur etwa 20 Zentimeter grossen Pfeifhasen zu machen. Dem US-Fernsehsender CNN sagte er, er fühle sich schuldig, wenn der Ili-Pfeifhase aussterben sollte. «Ich habe ihn entdeckt, und ich habe zugesehen, wie es immer weniger wurden.»

Li Wei-Dong hofft, dass er bald Unterstützung bekommt, um die possierlichen Tiere besser zu untersuchen und um Schutzmassnahmen zu planen. Momentan gilt der Ili-Pfeifhase nicht einmal als speziell geschützt in China.