Für ein Bienenvolk ist der Verlust seiner Königin normalerweise ein tragischer Fall. Oft bedroht er das ganze Volk, wenn beispielsweise keine frische Brut bereit ist, aus der eine neue Königin herangezogen werden könnte. Manchmal aber, erhebt sich das Volk der Arbeiterinnen in einer Art Revolution gegen seine Herrscherin.

Wenn die Bienenkönigin älter wird, wird ihr Pheromon-Ausstoss geringer, sie ist für das Volk nicht länger von Nutzen. Sie kann auch verletzt sein oder nicht mehr genügend Nachwuchs zeugt, in all diesen Fällen ist Zeit für einen Umschwung. Und den nehmen die Arbeiterinnen gleich selbst in die Hand.

Immer heisser
Um eine neue Königin heranziehen zu können, muss zunächst die alte weg. Von diesem Prozess, der offenbar sehr selten von Bienenzüchtern beobachtet werden kann, gibt es ein aufschlussreiches Video im Netz (oben). Die Arbeiterinnen umhüllen ihre Königin mit ihren Körpern, eine Kugel aus lebendigen Leibern entsteht. Die Königin wird von allen Seiten gestochen, in die Beine und Flügel gebissen, die Kugel zieht sich immer enger zusammen. Mit lautem Gesumme erhöhen die Arbeiterinnen ihre Körpertemperatur, im Innern ihres Todesballs wird es immer heisser – bis die Königin stirbt.

Lange dauert es meist allerdings nicht, bis die revolutionären Arbeiterbienen sich wieder in den Dienst ihrer Majestät stellen – einer neuen Königin.

[EXT 1]

So kommt die Todeskugel zustande. Video: YouTube/Ginrose82

[IMG 2]