Biolumineszenz
Die Leuchten im Tierreich
Glühwürmchen, Anglerfisch, Quallen: Manche Tierarten können in der Dunkelheit leuchten. Die einen machen damit potenzielle Partner auf sich aufmerksam, andere locken Beute an und wieder andere schützen sich so vor Feinden.
Vier Leuchtkäferarten gibt es in der Schweiz. Tagsüber sind sie vollkommen unscheinbar, doch wenn sie leuchten, werden sie auffällig – die eine Art blinkt sogar. Und genau darum geht es: Durch das Licht sollen Geschlechtspartner angelockt werden. Zudem signalisiert das Leuchten von Larven vermutlich potenziellen Fressfeinden, dass es sich um ungeniessbare Lebewesen handelt.
Das Licht ensteht in speziellen Zellen durch einen chemischen Vorgang, bei dem Energie frei wird – ähnlich wie in einer Batterie, nur dass die Energie nicht in Form elektrischen Stroms, sondern eben als Licht den Körper verlässt. Etwa 2000 Arten gehören zur Familie der Leuchtkäfer, darunter die Glühwürmchen, die tatsächlich Käfer und keine Würmer sind.
Leuchtende Bartfäden im Meer
Wer nach weiteren Tieren sucht, die leuchten, muss ins Wasser blicken. Licht ins Dunkel der Meere bringen zum Beispiel Tiefsee-Anglerfische. Dazu zählen rund 150 Arten, die in Tiefen von 300 bis 4000 Metern leben, wo kein Sonnenstrahl je hindringt. Bei fast allen dieser Arten tragen die Weibchen am Kopf eine leuchtendes angelartiges Gebilde, dessen Spitze leuchtet und so Beute anlockt. Das Licht erzeugen die Fische nicht selber. Vielmehr leben in ihrem Leuchtorgan Bakterien mit der Fähigkeit zur Lumineszenz. Bei einigen Tiefsee-Anglerfischen leuchten allerdings auch die Bartfäden, und dies nicht mittels Bakterien, sondern dank teilkristallinen Körnchen, die das Licht aussenden.
Ebenfalls ohne Bakterien entsteht das Leuchten der Laternenfische. Die Leuchtpunkte an ihren Köpfen und Bäuchen strahlen dank einem Stoff namens Coelenterazin. Spezialfälle sind die Laternenzüngler, von denen manche Arten Leuchtorgane auf der Zunge haben, und die Blitzlichtfische, die mit ihrem bakteriellen Leuchtorgan unter den Augen kurze, intensive Lichtsignale aussenden können und damit wohl Feinde abschrecken.
Dreifarbige Wunderlampen
Weit verbreitet ist Biolumineszenz unter Kopffüssern, einer Klasse von Weichtieren, zu denen unter anderem Sepien, Kraken und Kalmare gehören. Zu ihnen zählen die Wunderlampen, die zu ihrem Namen gekommen sind, weil sie in verschiedenen Farben leuchten: blau, rot und weiss. Während Wunderlampen über Zellen verfügen, die Licht produzieren, sind andere Kopffüsser dazu auf lumineszierende Bakterien angewiesen, die sie auf ihrem Körper beherbergen. Und so paradox es tönt: Das Leuchten dient bei ihnen der Tarnung. Denn viele Raubfische entdecken ihre Beute von unten anhand des Schattens – und wer selber leuchtet, wirft keinen Schatten.
Während viele der bisher erwähnten Meeresbewohner in der Tiefe der Ozeane leuchten, können leuchtende Qualle an der Oberfläche beobachtet werden – ein hübsches Spektakel für nächtliche Seefahrer. Auch von einzelnen Schnecken- und Würmerarten ist Biolumineszenz bekannt. Hingegen scheint das Phänomen bei keinen Säugetieren, Vögeln, Reptilien und Amphibien vorzukommen.
Biolumineszenz im Kühlschrank
Auch von Pflanzen ist keine Biolumineszenz bekannt, nur von zahlreichen Pilzen, die biologisch nicht zu den Pflanzen zählen. Die Biolumineszenz von Bakterien hingegen kann auch zu Hause beobachtet werden – im Kühlschrank: Auf nicht mehr ganz frischem Fleisch oder Fisch vermehren sich gerne Bakterien, die im Dunkeln leuchten.
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