Neue Art entdeckt
Durchsichtige Schnecken in 1000 Metern Tiefe
Sie sind nur einen Millimeter gross, leben in der ewigen Finsternis und haben ein durchsichtiges Schneckenhaus: In Kroatien haben Forscher eine neue Schneckenart entdeckt.
Hauchdünn ist die Schale, zart, zerbrechlich, fast gläsern. So fein, dass das Schneckenhaus durchsichtig ist und den Blick auf den Bewohner freigibt: Zospeum tholussum. Dies ist der Name dieser neu entdeckten Schneckenart, die der Familie der Zwerghornschnecken angehört.
Acht leere und ein bewohntes Haus
Als ein Forscherteam um Alexander Weigand vom Forschungszentrum Biodiversität und Klima in Frankfurt eine Schachthöhle in Kroatien untersuchte, stiessen die Wissenschaftler auf neun winzige Schneckenhäuser, knapp über einen Millimeter gross. Acht davon waren unbewohnt, doch im neunten war jemand zuhause. Und bald stellte sich heraus, dass es sich dabei um eine noch unbeschriebene Art handelte.
Die kleinen Schnecken tun nicht sonderlich viel. In einem Schacht in 980 Metern Tiefe im Höhlensystem Lukina Jama - Trojama nahe der kroatischen Westküste leben sie in ewiger Dunkelheit, als sogenannte Troglobionten. Sie sind blind, bewegen sich nur minimal (etwa 7 Millimeter im Tag) und lassen sich lieber von unterirdischen Rinnsalen von Matschpfütze zu Matschpfütze spülen.
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Das einzige bewohnte Schneckenhaus. Bild: Alexander M. Weigand |
Eine Kuppel als Namensgeberin
Ihren Namen, Zospeum tholussum haben sie ihrer Form zu verdanken. Ihr Schneckenhaus, schreiben die Forscher in ihrer Studie im Fachjournal «Subterranean Biology», gleicht einer Domkuppel. Und das lateinische Wort für «Kuppel» lautet tholus.
Lange Zeit wurde vermutet, dass die Gattung Zospeum nur in Europa beheimatet ist. Als vor kurzem allerdings in Höhlen von Südchina und Südkorea Funde gemacht wurden, musste ihr Heimatareal deutlich nach Osten erweitert werden. Alle Vertreter der Gattung leben allerdings ausschliesslich in Höhlen, und zwar von Meereshöhe bis in 1850 Meter Tiefe.
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