Obwohl die Europäischen Waldelefanten mit vier Metern Schulterhöhe zu den grössten Elefanten zählten, ist der kleine Afrikanische Waldelefant ihr nächster, noch lebender Verwandter und nicht wie geglaubt der Asiatische Elefant. Forscher der Universität Potsdam und des Max-Planck-Instituts für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig konnten Erbgut von vier Fossilfunden des Europäischen Waldelefanten gewinnen und sequenzieren. Die älteste der Proben ist 240'000 Jahre alt und stammt von einer Fundstelle bei Weimar-Ehringsdorf in Deutschland. Die übrigen drei Knochenfunde aus dem deutschen Neumark-Nord werden auf 120'000 Jahre geschätzt.

Die Wissenschaftler verglichen die Erbgutsequenzen aus diesen Fossilien mit jenen von Mammuts und heute lebenden Arten, also Asiatischen Elefanten, Afrikanischen Savannenelefanten und Afrikanischen Waldelefanten. Es zeigte sich, dass die vor 100'000 Jahren ausgestorbenen Europäischen Waldelefanten am meisten mit ihren Namensvettern aus Afrika gemeinsam haben.

Bisher wurden sie als nahe Verwandte der Asiatischen Elefanten eingestuft und manchmal sogar in die gleiche Gattung gestellt. Diese Einordnung beruhte allerdings lediglich auf dem Vergleich der Knochenformen und -grösse. Der Stammbaum der Elefanten müsse anhand der neuen Erbgut-Daten nun ein wenig anders gezeichnet werden, erklärte Mitautor Kurt Alt von der österreichischen Privatuniversität Krems gegenüber der Nachrichtenagentur APA.