Über das Kolumbianische Wiesel ist nicht viel bekannt. Es lebt in einem kleinen Gebiet in den kolumbianischen und ecuadorianischen Anden, es ist sehr selten und hat ein dunkles Fell mit einem dunklen, ovalen Flecken auf der hellen Brust. Ausserdem ist es einer der kleinsten Fleischfresser der Welt: Es wird beschrieben als grösser als das bei uns heimische Mauswiesel, das tatsächlich der kleinste bekannte Karnivore der Welt ist, aber kleiner als das ebenfalls einheimische Hermelin.    

Noch nie hatte jemand das Kolumbianische Wiesel lebend fotografiert – bis es der Architekt und Hobby-Naturforscher Juan de Roux 2011 auf der Aussentoilette im Haus seiner Eltern in den Bergen ausserhalb der Stadt Cali in Kolumbien fand. An die Fotos dachte er nicht mehr, bis er sie vor einigen Wochen wiederentdeckte. De Roux lud sie bei «iNaturalist», einem Citizen-Science-Projekt mit über einer Million Nutzern, hoch. «Endlich konnte ich die Fotos für etwas Nützliches gebrauchen», sagt de Roux in einem Blog-Post ebendieser Plattform.      

 

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De Roux recherchierte und stiess auf eine 2014 vom Forscher Hector Ramirez publizierte Studie, in der dieser die Morphologie des Kolumbianischen Wiesels beschrieb. «Erst was ich skeptisch, aber der ovale Fleck macht die Art unverwechselbar», sagt de Roux. Er und Ramirez haben nun zusammen die Fotos untersucht und eine weitere Studie veröffentlicht, die im Mai erschien.      

«Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich das Glück hatte, dieses Tier zu sehen und zu fotografieren. Natürlich habe ich es nie wieder gesehen», sagt de Roux. «Aber ich kann bestätigen, dass sich die Gegend hier in den letzten zehn Jahren kaum verändert hat. Es muss also da sein.»    

Seinen Ausflug auf de Roux' Toilette überstand das Wiesel übrigens unbeschadet. Nachdem es erst verzweifelt im ganzen Badezimmer umhergesprungen war, fand es den Ausweg, nachdem de Roux die Tür zum Hinterhof offen liess.