Die Flügel der Weibchen seien im Vergleich zu denen der Männchen deutlich reduziert, teilte das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum am Dienstag mit. Deshalb erhielt der Schmetterling den Namen Kessleria dimorpha (auf Deutsch: zweigestaltige Kessleria). Er wurde im Departement Alpes-de-Haute-Provence (F) nachgewiesen.

Die Wissenschaftler aus Tirol und Finnland haben insgesamt vier neue Falterarten entdeckt. Sie gehören einer spezialisierten Gattung aus der Familie der Gespinstfalter an. Die Raupen der nunmehr 29 in Europa bekannten Steinbrech-Gespinstfalter leben mit nur einer einzigen Ausnahme von Steinbrech-Pflanzen.

Kleinräumig verbreitet 
Diese Pflanzen sind an extreme Standorte wie Schutthalden oder selbst senkrechte Felswände angepasst und dienen nur selten als Nahrung für Insekten. Die Schmetterlingsraupen können im Inneren der Blätter bohren oder fressen Pflanzenteile, die sie mit Gespinst verbinden.

Die vier neuen Falterarten haben eine Flügelspannweite von etwa 1,5 Zentimetern und sind nur sehr kleinräumig in wenigen Gebirgsstöcken verbreitet, hiess es in der Mitteilung. Sie wurden in mehreren Expeditionen in teils abgelegenen Gebieten der französischen und italienischen Alpen oberhalb der Waldgrenze gefunden.

Die Erforschung solcher sogenannter Alpenendemiten, die nur in wenigen Gebieten vorkommen, habe international grosse Relevanz, betonten die Forscher. Diese Arten seien Zeugen der komplexen eiszeitlichen Geschichte der Alpen und oft stark gefährdet.