Mann im Spital behandelt
Fledermaustollwut in Neuenburg
Ein Mann im Kanton Neuenburg ist von einer Fledermaus gebissen worden, die den Tollwuterreger in sich trug. Auf der Notfallstation des Spitals in Neuenburg konnte er versorgt werden.

Der Mann hatte vor rund einer Woche auf dem Trottoir eine schwache und verwirrte Fledermaus entdeckt. Als er das Tier bei Einbruch der Dunkelheit wieder freilassen wollte, biss die Fledermaus den Mann in den Finger und starb darauf. Dies teilte der Kanton Neuenburg am Montag mit.
Weil der Biss ziemlich tief war, suchte der Mann das Spital in Neuenburg auf. Dort wurde er präventiv gegen Tollwut behandelt. Die Analysen der Schweizerischen Tollwutzentrale in Bern ergaben im Nachhinein, dass die Fledermaus in der Tat das Virus in sich trug.
Die Neuenburger Behörden rufen in Erinnerung, nie ein Tier, das krank oder verletzt ist, zu berühren. In einem solchen Fall müssten die Behörden kontaktiert werden. Trotz diesem Vorfall versichert der Kanton Neuenburg in der Mitteilung, die Schweiz bleibe ein sehr sicheres Land, was das Tollwutrisiko betreffe, und die Bevölkerung sei nicht betroffen.
Schweiz nach wie vor tollwutfrei
Die Schweiz hat seit 1999 den offiziellen Status «tollwutfrei» und behält ihn auch weiterhin. Das bestätigt Reto Zanoni, Leiter der Schweizerischen Tollwutzentrale auf Anfrage von «Tierwelt Online»: «Der Status ‹tollwutfrei› gilt für terrestrische Formen der Tollwut, die landlebende Wild- und Haustiere befallen.» Die Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Weltorganisation für Tiergesundheit OID schliesst die Fledermaustollwut nicht ein, denn der Erreger und die Verbreitung (unter Fledermäusen) unterscheiden sich stark von anderen Formen der Tollwut. Die Haustierform der Tollwut, von der vor allem Hunde und gelegentlich auch Katzen betroffen sind, sowie die Wildtierform, die hauptsächlich durch Rotfüchse übertragen wird, kommen in der Schweiz nicht mehr vor.
Parallel dazu weiterbestehend in ganz Europa sei allerdings die Fledermaustollwut, auch wenn sie sehr selten vorkomme. Seit den späten 1970er-Jahren habe man in der Schweiz in rund Tausend getesteten Fledermäusen lediglich viermal einen Typen von Fledermaus-Tollwut-Viren nachgewiesen. «Die Wahrscheinlichkeit eines physischen Kontaktes zwischen Menschen und Fledermäusen ist sehr gering. Auch um seine Haustiere muss man keine Angst haben. Fledermäuse übertragen die Tollwut kaum je auf landlebende Wildtiere oder Hunde und Katzen», sagt Zanoni.
Für den Menschen stellt die Fledermaustollwut aber trotzdem potentiell eine tödliche Gefahr dar. Deshalb sollte man die nachtaktiven Tiere nur mit dicken Handschuhen anfassen und sich nach ungeschützten Kontakten mit Bissfolge so schnell wie möglich ins Spital begeben.
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