Lernfähige Raubtiere
Gut getarnt ist bald entdeckt
Schlechte Nachrichten für Beutetiere: Britische Forscher haben erstmals bewiesen, dass Raubtiere in der Lage sind, bestimmte Tarnmuster entziffern zu lernen. Und zwar einige besser als andere.
Tarnung ist im Tierreich die wohl meistverbreitete Strategie, sich vor Fressfeinden zu schützen. Und diese Strategie machen sich auch Menschen zunutze, sei es mit Militär-Uniformen oder mit unauffälliger Jägerkluft.
Eine Studie der Universitäten von Exeter und Cambridge hat nun unterschiedliche Tarnmuster und -strategien von Tieren unter die Lupe genommen und die erstaunlichen Resultate im Fachjournal «PLOS one» veröffentlicht.
Zebras oder lebende Äste?
Im Tierreich gibt es unterschiedliche Strategien für eine optimale Tarnung: Zebras etwa scheinen mit ihren kontrastreichen Streifen eine leichte Beute zu sein, doch das Muster sorgt dafür, dass die Körperkonturen des Tiers gebrochen werden und dem Auge des Räubers erschweren, zu erkennen, wo das Zebra anfängt und wo es aufhört.
Andere Tiere, Stabheuschrecken beispielsweise, sind quasi einfarbig, passen sich aber perfekt ihrem Hintergrund an und sind so kaum von einem Ast zu unterscheiden.
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University of Exeter |
Computersimulation mit Dreiecken
Die Forscher um Jolyon Troscianko von der Universität Exeter haben nun herausgefunden, dass sich diese beiden Strategien stark voneinander unterscheiden. Sie haben ein Experiment mit menschlichen «Raubtieren» durchgeführt, die in einer Computersimulation künstliche «Motten» – getarnte Dreiecke – finden mussten (siehe Bild rechts). Und dort hat sich erwiesen, dass das kontrastreiche Tarnmuster anfangs schwieriger zu entdecken ist als das Muster, das sich dem Hintergrund anpasst.
Doch mit zunehmender Dauer des Experiments hat sich bei den Probanden ein Lerneffekt eingestellt: Die Testpersonen konnten die kontrastreiche Tarnung immer besser «entziffern» und fanden das dazugehörige Tier bald schneller als das Kontrast-arme.
«Das ist das erste Mal, dass sich eine Studie auf das erlernen verschiedener Tarnungen konzentriert und nicht auf deren Entdecken auf Anhieb», sagt Troscianko. Und er erklärt auch, wieso die Natur eine so vielfältige Anzahl unterschiedlicher Tarnmuster und -methoden hervorgebracht hat: «Wenn viele Tiere dieselbe Tarnung hätten, könnten sich Räuber viel einfacher daran gewöhnen, weil sie nur eine Strategie erlernen müssten.»
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