Die Gamsblindheit (Infektiöse Keratokonjunktivitis, IKK) sei eine hochansteckende bakterielle Augenkrankheit, die bei den betroffenen Tieren eine Entzündung der Hornhaut und der Bindehaut hervorrufe, teilte die Innerrhoder Jagd- und Fischereiverwaltung mit. Der Krankheitsverlauf sei nicht abschätzbar, er könne jedoch zu einer totalen Verlust der Sehkraft führen. Erblindete Tiere verhungerten oder stürzten ab. Sie seien nicht überlebensfähig.

Neue Epidemien entstünden vor allem dann, wenn die Gamsblindheit aus einer Schafspopulation eingeführt werde, heisst es in der Mitteilung. Deshalb sei die Jagdverwaltung daran interessiert, bestimmte Gebiete frei von Schafen zu halten. Mit Alpgenossenschaften würden darüber Verträge abgeschlossen und es flössen jährlich finanzielle Mittel.

Schafe als möglicher ÜberträgerIm vergangen Sommer seien aber immer wieder unbeaufsichtigte Schafe beobachtet worden, die sich über mehrere Tage in «eigentlich schaffreien Alpgebieten» aufgehalten hätten. Im Zusammenhang mit dem Auftreten der Gamsblindheit sei dies «eine besonders unbefriedigende Situation», so die Jagd- und Fischereiverwaltung.

Bisher sei im Alpsteingebiet eine Handvoll Tiere an der Gamsblindheit erkrankt, erklärte Urs Büchler, kantonaler Wildhüter im Obertoggenburg, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Es sei damit noch offen, ob eine grössere Epidemie ausbreche, die sich auch auf andere Regionen ausbreite. Der Bestand werde nun intensiv überwacht.