Der Marianengraben ist 2400 Kilometer lang und so tief, dass auch der Mount Everest locker darin Platz hätte. Er befindet sich dort, wo die Pazifische Platte auf die Philippinische Platte trifft und so gibt es auf seinem Grund auch aktive Schlammvulkane und Tiefseespalten. 2009 erklärte George W. Bush grosse Teile davon zum «Nationalen Monument der Vereinigten Staaten» und somit zu einem Schutzgebiet. Der damalige Präsident tat dies, weil sich der Graben neben den unter US-Verwaltung stehenden Inseln Guam und den nördlichen Marianen befindet und weil einem Staat eine Meereszone von 200 Seemeilen um ein Territorium zusteht.

Seit dem 20. April befindet sich nun die US-Meeresbehörde NOAA auf Entdeckungsreise im Marianengraben. Zehn Wochen soll die Expedition mit dem Schiff «Okeanos Explorer» dauern und neue Erkenntnisse über das Leben in den tiefsten Tiefen liefern. «Trotz jahrzehntelanger Arbeit in der Region, sind grosse Teile des Monuments noch immer unerforscht», schreibt die NOAA. Man wolle nun Daten in diesen unbekannten Tiefseehabitaten sammeln.

Wesen aus einer anderen Welt
In einem Online-Logbuch berichten die Forscher über ihre Entdeckungen. Jeden Tag filmen und fotografieren sie neue, bizarre Kreaturen. Die Wesen der Tiefe wirken teilweise so fremdartig, sie sehen fast ein bisschen aus, als kämen sie von einem anderen Planeten. 

Da wäre zum Beispiel die Qualle im obigen Video, die in 3700 Metern Tiefe gefilmt wurde. Sie gehört zur Gattung Crossota und hat zwei verschiedene Arten von Tentakeln – lange und kurze. Am Anfang des Videos sieht man, wie sie die langen Tentakel von sich streckt, schreibt die NOAA. Sie ist gerade dabei, ihre Beute zu überfallen.

Chimären, auch Seekatzen genannt, gehören zusammen mit den Haien oder Rochen zu den Knorpelfischen. Sie sind wenig bekannt und leben an den Kontinentalhängen.

 

 

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Hier schwimmt eine Seegurke davon.

 

 

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Das hier ist ein Gorgonenhaupt – ein auf Planktonfang spezialisierter Schlangenstern.

 

 

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Ein Tiefsee-Anglerfish: Auf der Stirn zwischen seinen Augen ist das Licht zu sehen, mit dem er seine Beute anlockt.

 

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