Die Wildhüter riefen die Einwohner von Kununurra in Westaustralien am Dienstag auf, Kröten zu sammeln und abzuliefern. Die daraus erzeugte Wurst soll aber nicht auf dem Teller landen. Vielmehr soll sie helfen, wilden Tieren beizubringen, Abstand von den Kröten zu halten, wie die australische Naturschutzbehörde berichtete.

Die Wurst rieche nach Aga-Kröte, berichtete die Krötenbeauftragte der Behörde, Corrin Everitt. Ihr werde ein Salz beigemischt, das bei den Tieren Übelkeit verursache. «Diese Erfahrung soll Raubtiere dann dazu bringen, die Kröten zu meiden.» Bei kleineren Tests habe dies gut funktioniert. Bis zu 70 Prozent der Tiere hätten nach dem Verzehr der Wurst einen Bogen um die Kröten gemacht.

Kröten lassen Raubtiere sterben
Krötenjäger wie Schlangen, Reptilien, Vögel und Säugetiere fallen den Aga-Kröten zum Opfer, weil diese Giftdrüsen auf der Haut haben. Sobald die Kröten in einer Region Fuss fassen, seien 95 Prozent der Beutelmarder und Warane innerhalb von Monaten tot, berichtete Projektentwickler Rick Shine von der Universität von Sydney. «Die Wurst scheint sehr effektiv zu sein, um unsere bedrohten Raubtiere vor der Kröten-Invasion zu schützen», sagte Shine im Rundfunk.

Wissenschaftler hatten die Krötenart vor mehr als 80 Jahren ins Land gebracht, um einer Käferplage auf Zuckerrohrplantagen Herr zu werden. Ohne natürliche Feinde haben sich die Aga-Kröten aber verheerend stark vermehrt – auf inzwischen mehr als 200 Millionen Exemplare, schätzen Experten.