Peru
Katapult-Spinne schleudert sich auf Beute
Immer wieder überrascht uns die Tierwelt mit grossem Einfallsreichtum. US-Forscher haben nun im peruanischen Urwald eine Spinnenart entdeckt, die mit ihrem eigenen Netz auf Mücken und Fliegen schiesst.
Vor wenigen Wochen haben die Forscher um Phil Torres vom «Tambopata»-Forschungszentrum in Peru herausgefunden, wer die mysteriösen, kreisförmigen Netze spinnt, die im Internet ein halbes Jahr lang Rätsel aufgaben («Tierwelt Online» hat berichtet). Es waren Spinnen. Und Spinnen sind auch das Zentrum ihrer neusten Entdeckung.
Auch diesmal war Torres mit Biologenkollege Lary Reeves und Fotograf Jeff Cremer in Peru unterwegs. Als Reeves sich nach Ameisen umschaute, erblickte er plötzlich ein Spinnennetz, das ihn stutzig machte. Das Netz war Kegelförmig angeordnet, mit einer kleinen Spinne in der Mitte, die das Netz scheinbar an einem Faden nach hinten zog und so eine Spannung erzeugte.
Als dann eine Mücke vor dem Netz vorbeiflog, schnappte die Falle zu: Die Spinne liess den Faden los, und liess ihr Netz blitzschnell in Richtung Mücke spicken. Das Opfer blieb ohne Chance zum Ausweichen und fand ihren Tod in dieser Katapultfalle. Dieser Mechanismus ist bisher einzigartig in der Tierwelt.
Spezialisiert auf frisch geschlüpfte Fliegen
«Das Netz ist ganz ähnlich aufgebaut wie dasjenige von Radnetzspinnen, die Sie in Ihrem Garten finden», erklärt Reeves. «Der grosse Unterschied ist, dass das Zentrum des Netzes durch einen Faden mit der Vegetation verbunden ist.» So könne die Spinne – mit dem Netz im Schlepptau – den Faden entlangklettern und damit ihre «Waffe» laden.
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Die Spinne mit gespanntem Netz in Grossaufnahme. Bild: Jeff Cremer/perunature.com |
Vielleicht seien die Körperhaare der Spinne Sensoren und spüren den Flügelschlag von Fliegen oder Mücken, wenn sie sich nähern. Jedenfalls kann die Spinne ihr Netz katapultartig auf ihre Beute schnellen lassen. Und ein Fehlschlag ist laut Reeves auch kein Unglück: Die Spinne kann das Netz innert kürzester Zeit von neuem spannen.
Der Vorteil dieser erstmals entdeckten Art Spinnennetz ist offensichtlich: «Andere Spinnen sind von einem klebrigen Netz und der Flugbahn von Insekten abhängig», sagt Phil Torres. Diese hier nicht. Für Lary Reeves ist diese Netzform eher eine Spezialisierung als eine Verbesserung gegenüber anderen Techniken. «Alle Exemplare, die ich gesehen habe, sind in der Nähe von stehenden Gewässern», sagt er. «Es scheint als wären diese Spinnen spezialisiert auf den Fang von frisch geschlüpften Insekten, die von der Wasseroberfläche hochfliegen.»
Die Spinnen, alle kleiner als einen Zentimeter, sind laut Phil Torres vermutlich Vertreter der Art Naatlo splendida, einer schon bekannten, aber noch nicht gut erforschten Webspinnenart.
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