Grüne Pfeilgiftfrösche
Lieber weniger Sex haben als gefressen zu werden
Pfeilgiftfrösche in Costa Rica haben unterschiedliche Farben: rot, gelb oder grün. Forscher haben nun herausgefunden, dass sich die Tiere derselben Spezies auch in ihrem Verhalten unterscheiden.
Baumsteigerfrösche – besser bekannt als Pfeilgiftfrösche – haben in der regel eine grell-farbige Haut in knallgelb, rot oder blau. Doch es gibt auch unauffällige, grüne Exemplare davon. Beispielsweise in der Art Oophaga granulifera. Dort existieren neben der roten Ursprungs-Färbung auch Tiere in gelb und grün.
Gründe für die grelle Färbung der meisten Pfeilgiftfrösche gibt es mehrere: Einerseits ist es für die Männchen ein hervorragendes Mittel, sich potentiellen Partnerinnen zu präsentieren. Andererseits soll es potenziellen Fressfeinden eine Abschreckung sein. «Halt, ich bin giftig!», lautet die Botschaft in etwa. Und giftig sind die Frösche in der Tat sehr.
Grüne Färbung als Tarnung
Eine ganz andere Strategie haben sich die grünen Vertreter der Spezies ausgedacht. «Was, wenn der Fressfeind plötzlich nicht mehr glaubt, dass ich giftig bin?» Wird der Frosch getötet, ist die Wahrscheinlichkeit zwar hoch, dass sich auch der Räuber vergiftet und stirbt, doch das hilft dem Opfer dann auch nicht mehr.
Also hat er sich eine grüne Färbung zugelegt. Damit ist er – ganz offensichtlich – für Fressfeinde viel weniger gut zu erkennen als seine bunten Verwandten, da er farblich mit dem Blattwerk verschmilzt. Doch für die Weibchen ist er immer noch gut sichtbar. Sogar praktisch gleich gut. Dies hat ein Forscherteam um Beatriz Willink von der Universität von Costa Rica herausgefunden und im Fachjournal «Behavioral Ecology and Sociobiology» veröffentlicht.
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Der rote Pfeilgiftfrosch ist in der Tat auffälliger als sein grünes Gegenstück. Bild: © Beatriz Willink |
Schweigsame Verführer
Ausserdem hat das Forscherteam die Paarungsrufe von roten und grünen Pfeilgiftfröschen untersucht und ist zu einem verblüffenden Schluss gekommen: Die unterschiedlich gefärbten Tiere gehören zwar derselben Spezies an, weisen aber verschiedene Verhaltensmuster auf.
Die grünen Frösche verhalten sich viel ruhiger als die roten, wenn keine potenzielle Partnerin in der Nähe ist. Damit verhindern sie, dass Räuber angelockt werden könnten. Schliesslich haben sie ja keinen «Ich-bin-giftig-Bonus» mehr zu ihrem Schutz. Erst wenn sich ein Weibchen nähert, quaken die grünen Frösche laut los und erreichen die gleiche Ruf-Intensität wie ihre roten Artgenossen.
Laut den Forschern tauschen die grünen Pfeilgiftfrösche mit dieser Verhaltensweise das Risiko, aufgrund von riskanten Balzritualen gefressen zu werden gegen das Risiko, womöglich kein Weibchen abzukriegen, ein.
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