Punxsutawney Phil, das wohl berühmteste Waldmurmeltier der Welt, wurde am Freitagmorgen (Ortszeit) aus seinem Bau gezogen und ins Licht gehalten. Dabei sah man seinen Schatten – der Legende zufolge bedeutet das sechs weitere Wochen Winterwetter in den USA.

Bereits am frühen Morgen hatten sich Tausende Menschen bei eisigen Temperaturen in der kleinen Stadt Punxsutawney versammelt. Der «Groundhog Day», der 1993 durch den Film «Und täglich grüsst das Murmeltier» weltweit bekannt wurde, folgt einem festen Ablauf: Drei Mal klopft ein Mann mit Zylinder und schwarzem Frack an die Tür des nachgestellten Murmeltierbaus, um Phil aufzuwecken.         

Dann zerrt ein anderer den neun Kilogramm schweren Nager aus seinem Winterquartier und setzt ihn ins Licht. Wirft er einen Schatten, bleibt der Winter. Hat er keinen, kommt der Frühling. Den Brauch gibt es bereits seit 1887. Die Prognosen des Murmeltiers entpuppten sich in der Vergangenheit allerdings oft als falsch. Der US-Wetterdienst weist sogar eigens darauf hin, dass Phil «keine Vorhersagefähigkeiten» besitzt.

Ursprung bei deutschsprachigen Siedlern  
Der Ursprung des Murmeltier-Tages geht auf deutschsprachige Siedler in Pennsylvania zurück. Sie glaubten, dass an Mariä Lichtmess – 40 Tage nach Weihnachten – Murmeltiere aus ihrem Winterschlaf erwachen. Wenn sie dann ihren Schatten sehen, erschrecken sie und ziehen sich für weitere sechs Wochen in ihren Bau zurück.      

Auch in anderen Städten in den USA und in Kanada existiert die Tradition. Weil die Waldmurmeltiere dabei aus ihren Bauten gezerrt und vor einer Menge Leute und Kameras ins Licht gehalten werden, kritisieren Tierschützer die Praxis seit Langem. Ein Ende des Brauches ist aber nicht in Sicht.

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